Rezension

Krimi-Komödie, aber weder das eine noch das andere richtig

Oberwasser - Jörg Maurer

Oberwasser
von Jörg Maurer

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
„Oberwasser“ ist der 4. Band der Alpenkrimireihe, in der uns Jörg Maurer in den alpenländischen „Kurort mit Bindestrich“ versetzt. Hier kennt jeder jeden, und man weiß mehr über den Nachbarn als dieser selbst. So haben Kommissar Jennerwein und seine Truppe ein Problem, als sie zwei vermisste BKA-Ermittler aufspüren sollen, wovon jedoch niemand wissen darf. Kurzerhand wird ein Fall fingiert, so dass die Polizei offiziell ermitteln kann, doch sucht sie eben nicht nach dem angeblichen Wilderer, sondern nach den verschollenen BKA-Beamten. Das ist ein ganz schönes Theater, was da gespielt wird, und die Polizei muss so manchen Spott ertragen, weil sie es nicht schafft, den Wilderer zu fangen und die Bevölkerung traditionsgemäß auch noch auf dessen Seite steht.

Meine Meinung:
Obwohl ich bereits zwei Teile dieser Reihe gelesen habe und daher das Ermittlerteam und auch diverse Einwohner des Kurorts schon kenne, verwirrten mich die vielen Personen und Schauplätze anfangs ziemlich. Es gibt immerhin vier Handlungsstränge, die erst einmal überhaupt nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Auf den einen hätte man auch getrost verzichten können, der trägt wenig zum Gesamtverständnis bei.

Der Leser trifft wieder auf Jennerweins bewährte Truppe, bestehend aus Bayern und Nicht-Bayern. Auch die bereits bekannten Einwohner des Kurorts wie der Harrigl oder die Ursel und der Ignaz Grasegger sind wieder mit von der Partie und sorgen für skurrile Szenen. Das Buch ist angefüllt mit Klischees aller Art und wirkt dadurch humorvoll. Hier bekommt jeder sein Fett weg, vor allem auch die alpenländische Volksmusik. Die bayerischen Ausdrücke bzw. Dialoge gefielen mir recht gut, das passt einfach. Aber ich denke, das muss man mögen.

Ich weiß nicht, woran es liegt, dass ich mit diesem Buch nicht richtig warm werden konnte. Vielleicht an der anfänglichen Verwirrung, vielleicht daran, dass richtige Spannung erst im letzten Viertel aufkam, vielleicht habe ich von diesem Humor aber auch inzwischen schon genug und kann ihn gar nicht mehr so richtig genießen, weil es irgendwie ja doch immer wieder dasselbe ist.