Rezension

lustig und spannend zugleich

Oberwasser - Jörg Maurer

Oberwasser
von Jörg Maurer

Bewertet mit 4 Sternen

Irgendwie suggerierte mir schon das Cover, dass dies kein bierernster Krimi werden würde….

Der Einstieg fiel aber nicht ganz so leicht wie erhofft, weil viele parallele Handlungsstränge eröffnet wurden. Außerdem hatte ich damit zu tun, dass ich mir die viele Personen merken musste, die in dieser Geschichte eine Rolle spielten. Ich kannte auch das „Jennerwein-Team“ vorher noch nicht, da es mein erster Roman von J. Maurer war. Daher hatte mein Kopf jede Menge Arbeit zu leisten.
Die Geschichte gefiel mir allerdings von Anfang an gut, allem voran der etwas skurrile, spitzfindige Wortwitz des Autors. Hierzu zählen die eingeschobenen Theaterszenen ebenso wie z.B. die „Bräuche-App“. Außerdem sind manche Personen nicht so dumm, wie man glauben soll. Mehr möchte ich allerdings nicht verraten.

Jeder Abschnitt für sich ist spannend, interessant, amüsant oder alles zugleich. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Geschichte irgendwann langatmig wurde. Hierzu trug auch die gute Beschreibung von Land und Leuten bei. Die Einstreuungen bayrischer Sprache verliehen dem Roman zudem einen gewissen Charme, wobei die Wortwahl gut dosiert und durchaus „Preußen-tauglich“ war.
Nach und nach wurden die Handlungsstränge miteinander verzahnt. Das geschah gekonnt und schlüssig.

Leider blieben zum Schluss einige Fragen unbeantwortet. Das fand ich einerseits sehr schade, da ich gerne Antworten gehabt hätte. Auf der anderen Seite bietet das evtl. Potential für einen weiteren Fall.

„Oberwasser“ ist ein Roman, der von seinem Ideenreichtum und seinem illustren Figurenmix lebt. Er ist witzig, spritzig, unterhaltsam, spannend und lehrreich zugleich. Und mir ist immer ganz wichtig: man muss die Vorgänger-Bücher nicht gelesen haben, um dieses Buch verstehen und genießen zu können.