Rezension

Legt durch Authentizität eine komplett neue Welt offen!

Im Schatten des Berges
von Gregory D. Roberts

Bewertet mit 4 Sternen

Ein vom Leben gebeutelter Mann auf der Suche nach dem inneren Frieden und seiner großen und einzigen Liebe...

Dies ist der Nachfolger des Bestsellers Shantaram und obwohl ich den ersten Band nicht gelesen hatte, gefiel mir dieser ganz gut und ich hatte keine großen Verständnisprobleme. Am Anfang war es ziemlich schwierig mit der Menge an Personen klar zu kommen, weil das doch ganz schön viele sind und nach und nach mehr dazu kommen. Aber man gewöhnt sich daran und nach dem Anfang hatte ich zumindest keine Schwierigkeiten mehr beim Erkennen der Protagonisten. Das Buch ist ziemlich dick. Dementsprechend lang ist die Geschichte und es reihen sich viele Handlungen aneinander. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Inhaltlich ist die Geschichte geprägt von Schmerz, Hass, Mord, Tod, Drogen, Mafiaclans, Kriminalität und Korruption. Es gibt allerdings auch schöne Momente, wie die sehr lehrreichen Seiten des Philosophen Idriss, der die Frage nach dem Sinn des Lebens in seiner Komplexität behandelt, sowie die Suche und das Finden des inneren Friedens, auch wenn ein noch so großer Sturm der Vergangenheit und der Erinnerung in einem tobt, mehrfach thematisiert. Erstaunlich ist dieses Festhalten und Klammern an den Frieden, angesichts der Tatsache, dass die Welt von Bombay und außerhalb gezeichnet ist durch Mord und Totschlag und den ganz alltäglichen Verlusten von geliebten Menschen und dem scheinbar nie endenden Schmerz dessen.

Fraglich zurückgelassen hat mich die Länge bzw. Beginn und Ende des Buches. Ich fand keinen logischen Sinn darin. Irgendwann beginnt die Geschichte irgendwo, zwei Jahre nach Shantaram und dann hört sich völlig unvermittelt auf. Auch wenn der Abschluss einleuchtend und schön geschrieben ist, fehlt mir die Begründung hinter der Entscheidung das Ende genau dort einzuleiten und nicht woanders.