Rezension

Leider etwas seicht geraten

Die Kathedrale des Lichts - Ruben Laurin

Die Kathedrale des Lichts
von Ruben Laurin

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem Tod ihrer Mutter bleibt Helena nur noch der Vater, der seinen Kopf aber vor allem für seine Aufgaben als Baumeister frei hat. Die beiden gelangen nach Magdeburg, wo der Erzbischof den Bau seiner Kathedrale vorantreiben will. Hier treffen sie auf Arbeiter von Nah und Fern, mit guten und bösen Absichten…

Ich lese gerne historische Romane; einerseits natürlich um unterhalten zu werden, andererseits aber auch um Neues zu lernen. So ist die Frage nach der Lektüre nicht nur, hat mir die fiktive Handlung gefallen, sondern auch: was wusste ich vorher noch nicht? Bei der Kathedrale des Lichts habe ich leider nicht so wahnsinnig viel Neues erfahren, da sich die Handlung doch sehr aufs einfache „Vor-sich-hin-leben“ konzentriert. Im Hintergrund spielt sich der Bau einer Kathedrale ab, die Protagonisten sind alle mehr oder wenig darin eingebunden, trotzdem liegt der Fokus immer auf den amourösen oder feindseligen Beziehungen der Figuren. Mir war das einfach ein bisschen zu dünn, zumal es den Figuren selbst auch ein bisschen an Tiefe mangelt. Helene ist schön, Bohnsack arbeitswütig, Gotthart fies und Moritz begabt. Dahinter kommt meist nicht so viel, was ich sehr schade fand. Gut gelungen fand ich die Rückblicke in die Römerzeit, hier gab es dann doch ein bisschen Hintergrund zum Geschehen zu erfahren.

Der Erzählstil hat mir wie bei anderen Werken des Autors sehr gut gefallen, wer z.B. den Gaukler mochte, wird sich auch hier wieder wohlfühlen. Insgesamt glaube ich schon, dass dieses Buch seine Anhänger haben wird, aber es ist sicherlich eine andere Leserschaft als bei vorherigen Werken. Ich habe es schon mit einem gewissen Interesse gelesen, muss aber sagen, dass ich mir viel mehr davon versprochen hatte.

Kommentare

Sursulapitschi kommentierte am 05. Februar 2018 um 17:21

Schön, dass ich nicht allein mit meiner Meinung bin. :-)