Rezension

Leider nicht meins

Die unterirdische Sonne - Friedrich Ani

Die unterirdische Sonne
von Friedrich Ani

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Eine Insel. Ein Haus. Ein Keller. Fünf Jugendliche, die mit Gewalt darin festgehalten werden. Kein Tageslicht. Und täglich wird einer von ihnen nach oben geholt. Doch niemand spricht über das, was dort geschieht. Denn wer spricht, stirbt, bekommen sie gesagt. Die Lage scheint aussichtlos, und Angst, Wut, Schmerz, Verzweiflung und Sehnsucht lassen die Jugendlichen beinahe verrückt werden. Doch nichts kann sie retten vor den schrecklichen Dingen, die geschehen. Bis ein neuer Junge zu ihnen gebracht wird, der nicht bereit ist, die Gewalt zu akzeptieren.

Fünf Jugendliche zwischen elf und sechzehn, gefangen in einem Keller ohne Sonnenlicht. Conrad, Maren, Sophia, Eike und Leon. Täglich wird mindestens einer von ihnen hochgeholt, über das, was passiert, müssen sie schweigen, sonst droht ihnen der Tod. Alleine mit ihrer Verzweiflung und ihrer Angst, niemand, der sie retten kommt. Bis eines Tages Noah zu ihnen gelangt. Noah, der nicht aufgeben will, zu kämpfen…

Meine Meinung:

Das Cover ist nicht gerade überragend, passt aber irgendwie sehr gut zum Inhalt. Der graue, triste Hintergrund und dann der bunte Schmetterling, vielleicht ein kleines Zeichen von Hoffnung. Ich habe mir viel von diesem Buch erhofft, viele positive Rezensionen dazu gelesen, aber leider konnte ich mich einfach nicht in die Geschichte einfühlen. Besonders mit dem Schreibstil hatte ich große Probleme und es fiel mir schwer, einzelnen Sätzen Namen und schließlich die Charaktere dahinter zuzuordnen. Durch die vielen Perspektivenwechsel wird das nicht einfacher und anfangs war ich echt hoffnungslos verwirrt. Schon da war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, ich kam nicht damit klar und mag es nicht, wenn schon der Einstieg so schwer fällt. Mit der Zeit hat man die Charaktere jedoch besser kennengelernt, ihre Vergangenheit und ihre Geschichten erfahren, vor allem, wie sie in den Keller gelangt sind. Sie sind alle sehr unterschiedlich, Sophia ist beispielsweise sehr religiös und Maren stottert. So konnte ich sie dann mit der Zeit endlich auseinanderhalten.

Was mich aber eigentlich am meisten gestört hat, ist das nichts Wirkliches passiert. Die Jugendlichen sind im Keller gefangen und es wird immer wieder jemand hochgeholt, um nachher total paralysiert zurückzukommen. Erstens erfährt man nie richtig, was genau oben passiert, außer dass es etwas Schreckliches und Grausames ist und das es mit Missbrauch an Jugendlichen zu tun hat. Ja, das ist definitiv ein ernstes und berührendes Thema, aber mir wurde das Ganze viel zu offen gehalten. Zwar hat das Buch nachdenklich gemacht, aber wirklich berührt hat es mich nicht. Mir ist es einfach nicht gelungen, mich in die Charaktere einzufühlen und mir wurde zu viel an der Oberfläche gekratzt, nicht in die Tiefe vorgestoßen. Manche mögen dies anders sehen, aber mir hat der rechte Zugang zu diesem Buch gefehlt. Dafür ging es mir viel zu viel um Gefühle wie Hass, Angst und Wut, die man als Leser nicht mitfühlen kann, die Erzählungen waren oftmals viel zu distanziert. Und das ist der Punkt: Es wird immer nur von etwas erzählt, geschehen tut dann jedoch nichts. Die Jugendlichen planen ihren eigenen Tod, schmieden Fluchtpläne und wollen endlich aufbegehren, umsetzen tun sie davon dann nichts.

Fazit:

Insgesamt fand ich das Buch echt schwach, dabei hatte ich mir viel mehr erhofft. Mehr Spannung, mehr Tiefe, dass ich mich besser in die Charaktere einfühlen kann. Mich konnte das Buch einfach nicht mitreißen. Leider kann ich keine Leseempfehlung und nur 2 von 5 Punkten geben.