Rezension

Leider nicht so gut wie Erbarmen, aber solide Unterhaltung

Schändung - Jussi Adler-Olsen

Schändung
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Das Sonderkommisariat Q rund um Ermittler Carl Mørck bekommt mit Schändung seinen zweiten Fall. Die Abteilung, die alte Fälle neu aufrollt, bekommt es diesmal mit einem Verbrechen zu tun, das bis in die höchsten Gesellschaftlichen Kreise reicht. Vor über 20 Jahren wurden Leichen in einem Sommerhaus entdeckt und eine Gruppe von Schülern eines Eliteinternats geriet unter Verdacht. Schon öfter fielen sie durch hohe Gewaltbereitschaft auf, doch man konnte ihnen nichts nachweisen. Nur einer aus der Gruppe gesteht und wandert ins Gefängnis. Die Meisten der Jugendlichen dagegen leben ihr Leben als wäre nichts geschehen und machen große Karriere.
Zunächst lustlos rollt Carl den Fall auf Hinweis seines Assistenten Assad wieder auf. Doch schon bald werden seine Ermittlungen von höchster Stelle unterbunden. Das weckt den Kampfgeist Mørcks und schon kurz darauf kommt fahrt in die Sache.

Meinung:
Jussi Adler-Olsen knüpft mit Schändung stilistisch an den ersten Teil Erbarmen an. Der Schreibstil liest sich wieder sehr gut und ist durchzogen von nordischen Eigenheiten. Sehr sympathisch! Im Gegensatz zum ersten Teil beschäftigt der Autor sich hier aber weniger mit den Ermittlern selbst, sonder beschreibt ein sehr genaues Bild der Täter. Für mich ein kleines Minus, da gerade das skurrile Sonderdezernat einen großten Teil des Reizes der Serie ausmacht. In der Darstellung der Internatsschüler hingegen, finden sich für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen. Dort könnte man für mich etwas streichen.
Die Geschichte selbst ist relativ spannend und gut durchdacht. Die Idee finde ich toll, aber etwas zu sehr ausgereizt. Was mir wirklich gut gefällt bei Adler-Olsen ist die Kunst mehrere Geschichten gleichzeitig zu erzählen ohne sich zu verzetteln und den Leser zu verwirren. Das hat er meines Erachtens in beiden Teilen bisher gut gelöst.

Fazit:
Schändung reicht leider nicht an den ersten Teil der Serie heran, ist aber trotzdem ein gut zu lesender Krimi. Ich werde auch die weiteren Teile lesen und bin gespannt auf die Entwicklung.