Rezension

Märchen neu und düster interpretiert

Die Dreizehnte Fee - Erwachen - Julia Adrian

Die Dreizehnte Fee - Erwachen
von Julia Adrian

Bewertet mit 4 Sternen

In „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“ befinden wir uns in der Welt der Märchen, doch hier beginnt die Geschichte mit dem, womit Märchen für gewöhnlich enden: mit einem Kuss. Lillith, die einst mächtigste der Dreizehn Feen, wurde einst von ihren Schwestern in den Dornröschenschlaf versetzt und wird zu Beginn des Buches von einem Prinzen aus diesem erweckt. Doch von da an ist nichts mehr, wie man es aus den klassischen Märchen gewohnt ist. Getrieben zwischen dem Bedürfnis nach Rache und dem Wunsch, Liebe zu erfahren, begibt sich Lillith ausgerechnet an der Seite eines Hexenjägers auf eine ungewöhnliche Reise durch eine düstere Märchenwelt, die ihr nach ihrem Schlaf auf mehreren Ebenen fremd ist...

Dieses Buch vereint eine Vielzahl wohlbekannter Märchen und Sagen und strickt sie zu einer völlig neuen Welt zusammen, in der die Dreizehn Feen im Mittelpunkt stehen und alles etwas finsterer zugeht, als es für das Genre vielleicht zum größten Teil üblich ist. Erzählt wird die Geschichte dabei durchgehend aus der Perspektive von Lillith, was gerade dadurch, dass sie sich hier ihren Weg durch die für sie völlig ungewohnten Weiten menschlicher Gefühle bahnt und dieses Zusammenspiel der Emotionen zentrales Thema des Romans sind, sehr gelungen ist. Auf diese Weise nimmt der Leser stets an ihren Gedankengängen, Wünschen und neu errungenen Erkenntnissen teil. Insgesamt schafft es die Autorin, den Leser hier sofort in den Bann ihrer Welt zu ziehen und die Neugierde auf die Einzelschicksale der Dreizehn Feen – aber insbesondere natürlich von Lillith – konstant zu schüren.

Fazit: zauberhaft düstere Version der Dreizehn Feen, in der verschiedene Märchen gelungen miteinander verwoben werden und Liebe und Rache im Fokus stehen!