Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

[ Rezension ] Bis(s) zum Ende der Nacht

Bis(s) zum Ende der Nacht - Stephenie Meyer

Bis(s) zum Ende der Nacht
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

[ Inhalt ] ACHTUNG SPOILER

Edward bekommt endlich seinen Willen: Er tritt gemeinsam mit seiner Liebe Bella vor den Traualtar. Gekrönt wird die ganze Sache von einer wunderschönen Hochzeitsreise, die auf eine einsame Insel führt, auf der die beiden Frisch-Verheirateten ihre Liebe ausleben können.
Nach mehreren Wochen fängt Bellas Körper aber an, sich merkwürdig zu benehmen. Das wirft eine Frage auf, die sich vielleicht nie zuvor sonst schon jemand fragen musste: Können Vampire Kinder zeugen?
Schnell wird Bella zurück nach Forks gebracht, denn sie ist tatsächlich schwanger und das Kind wächst schneller als ein normales Menschenkind.
Es wird klar, dass Bellas sterblicher Körper nicht aushalten kann, was da gerade mit ihr geschieht, doch sie setzt ihren Willen durch und will das Kind austragen.
Dabei erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe.
Auch das Wolfsrudel schaut gespannt auf die Situation, die sich da entwickelt. Denn der Tod Bellas (und ihre mögliche Wandlung in einen Vampir) würde gegen den Pakt zwischen Vampiren und Wölfen und damit gegen den Frieden verstoßen. 
Und dann kommt das Kind auf die Welt. Das Kind lebt und Bella stirbt. Daher ist Edward gezwungen, das zu tun, was er schon seit langem vor sich herschiebt. Er verwandelt seine Frau in einen Untote. 
Doch damit fangen die Probleme erst an. Nicht nur die Werwölfe wollen einen Angriff auf die Vampire starten, auch die Volturi in Italien haben Kenntnis bekommen von einem kleinen Vampirkind, das zwischen den Cullens aufwächst.

[ Cover ]

Auch bei Band 4 sieht man auf dem Cover wieder die Frau, die man schon aus den Vorgängerbänden kennt. Mir persönlich gefällt es gut und die Reihe ist sehr gelungen.

[ Positives ]

Da lag es also vor mir - das Finale der Bis(s)-Reihe, auf die ich so lange gewartet habe. Auch dieses Mal fällt einem als erstes die leichte und lockere Schreibweise von Stephenie Meyer auf, die einem gestattet, das Buch (trotz 800 Seiten) in einem Rutsch wegzulesen.
Wie schon in Band 1-3 hat mir besonders die Ausgestaltung von Edward gefallen, da er mit seiner etwas altertümlichen Ausdrucksweise und seinen Prinzipien einfach jedes Frauenherz im Sturm erobert.
Frau Meyer schaffte es außerdem, dass ich in diesem Band auch Rosalie, die ja eigentlich die ersten Teile lieber das Miststück gab, ins Herz schließen konnte. Eigentlich kommt keiner der Cullen-Vampire in diesem Band zu kurz, jeder hat seine Rolle, die wichtig ist.
Auch die Geschichte des Finales konnte mich überzeugen. Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben, der Reihe einen würdigen Abschluss zu verpassen.
Auch die "logischen" Widersprüche, die nach Erscheinen des Buches im World Wide Web rauf und runter diskutiert wurden (warum können tote Vampire Kinder zeugen), tut dem Ganzen keinen Abbruch. Man muss sich schon bewusst sein, dass man ein Fantasy-Buch liest, da kann es auch schon mal nicht logisch zugehen. 
Sehr gefallen hat mir, dass am Schluss alle Charaktere noch einmal wichtig werden und zusammen laufen. 
Überhaupt fand ich es toll, dass Stephenie Meyer den Schritt, Bella in einen Vampir zu wandeln, wirklich gewagt hat. Das war mal was Neues...

[ Negatives ]

Was mich wirklich gestört hat, war der Sicht-Wechsel in der Mitte des Buches. Das erste und das letzte Drittel wird wie gewohnt aus Bellas Sicht erzählt, die Mitte allerdings von Jacobs. Ich kann zwar verstehen, warum Frau Meyer das getan hat. Immerhin glänzt Bella stellenweise lediglich durch Anwesenheit auf der Couch. Aber im letzten Band die Erzählweise zu durchbrechen, hat mich persönlich sehr gestört. 
Außerdem wirkte die Erzählung kurz nach Bellas Verwandlung doch sehr konstruiert. Bella, die wir in drei Teile als tollpatschig und alleine nicht lebensfähig kennengelernt haben, ist plötzlich Super-Mama, Super-Ehefrau und Super-Vampir.
Über drei Bücher bekommt man als Leser vermittelt, wie schwer es "Neugeborenen" fällt, dem menschlichen Blut zu entsagen und Bella schafft das ganze eine Viertelstunde nach Erwachen.
Ich verkrafte ja viel Fantasy und kann auch mal über das ein oder andere unlogische Element hinwegsehen, aber DAS! Das hab selbst ich nicht geglaubt.

[ Fazit ]

Alles in allem handelt es sich um einen wirklich gelungenen Abschluss der Reihe. Man fiebert ein letztes Mal mit liebgewonnenen Charakteren mit und es fehlt weder an Action, noch an Romantik.
Für Fans der Reihe ein absolutes Must-Have und auch Twilght-Skeptiker können bestimmt zugeben, dass es sich um ein würdiges Ende handelt.
Eine absolute Leseempfehlung.