Rezension

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Sehr enttäuschend

Schattenschrei
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 2 Sternen

Jeanette scheint endlich die Auflösung der Mordserie gefunden zu haben. Doch so richtig zufrieden ist sie mit dieser Lösung nicht. Außerdem ist immer noch nicht Victoria Bergman näher gekommen. Und was ist mit den ermordeten Jungen?

 

Das Cover passt sich gut in die restliche Reihe ein und mir gefällt dieses düstere.

Ich habe mich gefragt ob ich eine etwas zu große Pause zwischen dem zweiten und diesem Band hatte, denn ich war wirklich sehr verwirrt als ich mit Schattenschrei begonnen habe. Erst nach und nach ist mir häppchenweise wieder die Erinnerung gekommen, aber trotzdem blieb diese leicht Verwirrung bei den vielen Personen und wer wacht macht bzw. gemacht hat.

Ich mag es zwar, wenn eine Handlung nicht zu eintönig ist, sondern etwas komplexer, aber hier ist es doch etwas arg übertrieben. Es werden Teile aus der Vergangenheit erzählt, bei denen man nicht weiß ob es Victorias Erinnerungen sind oder nicht. Dazu kommt, dass Victoria viele Ereignisse einfach schlicht für sich erfunden hat und das erhöht dann die Verwirrung noch etwas. Es ist eine Schachtel in der Schachtel in der Schachtel. Doch konnte mich als Kind eine Matrjoschka sehr begeistern, hatte ich hier keinen Spaß beim Auspacken. Als Leserin hatte ich zwar noch etwas mehr Einblick in die Handlung als Jeanette, die wirklich fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt und auch dann nicht viel schlauer ist, aber dadurch das keine richtige Chronologie herrscht wusste ich nie wann was passiert. Liefen die Ereignisse parallel oder doch hintereinander?

Einziger Vorteil war, dass die Kapitel nicht allzu lang waren und so lässt sich das Buch schnell lesen. Was ich auch gut fand war, dass es bei einigen Kapitel am Ende einen kleinen Ausblick auf noch kommende Ereignisse gab.

Ansonsten war alles am Ende noch so stark verknäuelt, dass ich nicht wusste wie die Autoren das noch zufriedenstellend auflösen wollten. Und leider konnte sie es auch tatsächlich nicht.

Okay, ich gebe zu, es gab dann noch einen überraschenden Punkt, der mir gefallen hat (damit hatte ich wirklich nicht gerechnet), aber ansonsten war ich enttäuscht, das bei diesem echt harten Thema (es geht um Kindesmissbrauch und zwar richtig heftig) die Schuldigen nicht so richtig ihr fett wegbekommen.

 

Und Achtung hier spoilere ich mal: Der Tod ist absolut nicht in Ordnung als Lösung!

 

Mein Fazit: Der erste Band der Reihe konnte mich total von sich überzeugen und auch wenn die Autoren ohne Rücksicht den Kindesmissbrauch beschreiben, fand ich es einen spannenden Einstieg. Aber mehr war es dann auch nicht, denn schon der zweite Band gefiel mir nicht mehr ganz so gut und Schattenschrei verwirrte mich dann größtenteils nur noch. Alles ist einfach zu komplex und auch wenn durch Rückblicke versucht wird Spannung aufzubauen, macht es keinen Spaß wenn man nicht weiß wer da gerade erzählt. Denn da alle aus der Ich-Perspektive sind, ist es schwer auseinander zu halten wenn verschiedene Protagonist*innen erzählen. Leider konnte mich der Abschluss der Trilogie nicht begeistern und es tut mir leid zu sagen, aber ich würde sie auch nicht weiterempfehlen.