Rezension

Solider Japan-/Schottland-Krimi

Singleton Soul - Mara Laue

Singleton Soul
von Mara Laue

Bewertet mit 3 Sternen

Rowan Lockhart ist erst kürzlich wieder nach Schottland gekommen, in ihre alte Heimat, nachdem sie zehn Jahre lang in Japan gelebt hat. Sie musste sich von ihrem Mann Doro scheiden lassen und ist immer noch nicht wirklich in ihrem neuen Wohnort Edinburgh angekommen. Dazu kommt, dass ihr Detektivbüro nur mäßig läuft. Alles wendet sich, als ihr per Post ein Auftrag erteilt wird. Ein Captain Finn Macrae beauftragt sie, seine Frau zu beschatten, die er der Untreue verdächtigt. Doch kaum hat Rowan mit ihren Ermittlungen begonnen, werden diese erheblich gestört, denn Captain Macrae ist tot. Selbstmord, jedenfalls deutet alles darauf hin. Der Captain soll Hochverrat begangen haben. Doch wie passt das zu dem erst kürzlich erteilten Auftrag? Steckt vielleicht doch mehr dahinter, als der erste Schein zeigt?

Die Kriminalromane vom goldfinch Verlag waren bisher immer ein absoluter Genuss für mich, denn sie spielen alle in Großbritannien und für diese Länder interessiere ich mich sehr. Dieser von Mara Laue konnte mich allerdings nicht vollständig überzeugen. Rowans Ermittlungsarbeit ist klug und der Fall ist viel vielschichtiger, als er auf den ersten Blick scheint. Doch der Schreibstil macht mir Mühe, das Buch zu lesen, er ist gleichzeitig kompliziert und zäh. Die Ermittlerin Rowan Lockhart konnte ich auch nicht wirklich in mein Herz schließen, obwohl ihre Affinität zu Japan durchaus interessant ist. Sie ist eine Spur zu perfekt und gleichzeitig zu außergewöhnlich. Gern habe ich über ihren Partner Bill Wallace gelesen, der mehr als nur eine tiefe Freundschaft für Rowan empfindet, was er ihr aber keinesfalls sagen will.

"Singleton Soul" ist ein schlauer Kriminalroman, der sowohl in der schottischen, wie auch in der japanischen Kultur spielt. Die Ermittler sind, wie in jedem Krimi, eigenwillige Charaktere, deswegen aber auch nicht immer leicht zu erfassen. Ein spannender Fall, dem aber irgendwie die nötige Portion Thrill fehlt. Wer über Japan und Schottland und einen handfesten Mord lesen möchte, der ist hiermit gut bedient.