Rezension

Spannendes Buch zu einem interessanten Thema

Was uns bleibt ist jetzt - Meg Wolitzer

Was uns bleibt ist jetzt
von Meg Wolitzer

Bewertet mit 4 Sternen

Die Autorin hat sich in ihrem Roman mit einem ernsten Thema genähert: Jugendliche. die durch unterschiedliche Ereignisse traumatisiert sind.  Diese Jugendlichen gehen auf ein besonderes Internat, welches sich ihrer annimmt. Auch für Protagonistin Jam ist das Leben seit dem Tod ihres Mitschülers Reeve nicht mehr das gleiche. Sie ist erst 15 Jahre und hat schon ihre große Liebe verloren. Ihre Eltern sehen das Internat als Möglichkeit, dass Jam wieder Freude in ihrem Leben empfindet. Jam hat das Glück für einen besonderen Literaturkurs ausgewählt zu werden. Für diesen Kurs werden jedes Jahr nur eine Handvoll Schüler ausgewählt. Erst nach und nach wird auch Jam das Besondere an diesem Kurs bewusst. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben ihre Erinnerungen zu leben und das kann sehr schmerzhaft, aber auch befreiend sein.

Nach und nach erfährt der Leser so welche Traumen die einzelnen Schüler zu bewältigen haben. Diese sind sehr verschieden, werden aber sehr gut ohne jegliche Wertung oder Rangordnung beschrieben.  Jam ist eine sympathische Protagonistin, bei der ich gleich mitleiden konnte. Die Autorin versteht gut die Gefühlswelt von Jam dazustellen, warum sie sich zurückzieht und auch ihre Familie nicht helfen kann. Was dagegen etwas zu kurz kam ist zum einen das normale Leben im Internat und die Hintergründe des besonderen Literaturkurses. Das magische wird kaum erklärt und auch die Schüler akzeptieren alles ziemlich schnell ohne nach den Hintergründen zu suchen. So wurde meine Neugier dahin kaum befriedigt.

Dennoch der Roman liest sich sehr gut und ist auch der Spannungsbogen bleibt konstant. Die Charaktere und ihre Schicksale wirken realistisch und in sich schlüssig. Die Auflösung kommt dagegen recht schnell und war für mich etwas einfach. Die Trauma Bewältigung ging sehr einfach, da merkt man doch, dass es ein Jugendbuch ist und manchmal einfach die Tiefe fehlte. Für ein Jugendbuch insgesamt lesenswert mit kleinen Schwächen in der Handlung.