Rezension

Tolle Fortsetzung

Eve & Caleb 02 - In der gelobten Stadt - Anna Carey

Eve & Caleb 02 - In der gelobten Stadt
von Anna Carey

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich den ersten Band "Wo Licht war" von Anna Carey in Rekordzeit verschlungen habe, musste direkt der zweite Band "In der gelobten Stadt" gelesen werden. Die Erwartungen waren sehr hoch, sodass ich schon fast die Befürchtung hatte, dass mich die Geschichte enttäuschen könnte, allerdings war dies hier zum Glück nicht der Fall. Normalerweise sind die Mittelteile einer Trilogie meistens etwas ruhiger und schwächer, hier hat man jedoch das Gefühl, dass es nun erst richtig los geht.

Anna Carey konnte mich mit ihrem Schreibstil wieder einmal überzeugen. Die Geschichte wird schonungslos, oftmals brutal und sehr ausführlich erzählt, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Besonders die Stadt aus Sand wird so detailliert beschrieben, dass ich fast schon das Gefühl hatte, ebenfalls in der Stadt zu sein. Während sich die bereits bekannten Figuren sehr gut weiterentwickeln und mir noch mehr ans Herz gewachsen sind, werden neue Figuren gut und glaubwürdig in die Geschichte eingeführt, sodass niemand wie ein Fremdkörper wirkte. Die Dialoge sind ebenfalls gelungen und konnten mich oftmals mit ihrer Offenheit schockieren, aber auch unterhalten.

Eve ist endlich in Califia angekommen und muss sich dort zunächst an das Leben gewöhnen. Obwohl sie dort zunächst sicher scheint, hat sie große Sehnsucht nach Caleb und überlegt fieberhaft, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Doch leider bemerkt sie, dass auch Califia nicht der sicherste Ort für sie ist, sodass sie sich gemeinsam mit Arden auf die Suche nach Caleb macht, was sich jedoch schwieriger herausstellt als gedacht, da sie von Soldaten abgefangen und in die Stadt aus Sand gebracht wird. Hier trifft sie erstmals auf den König und erfährt den wahren Grund für die große Suchaktion, die er wegen ihr gestartet hat. Fortan lebt sie im Palast und erkennt, dass viele Gerüchte rund um den König stimmen, andere aber auch an den Haaren herbeigezogen sind. Hier lernt sie viele Verbündete kennen, gleichzeitig aber auch Menschen, die es nicht unbedingt gut mit ihr meinen. Caleb taucht dagegen in diesem Band nur selten persönlich auf und wird vielmehr durch Eves Gedanken mehrfach erwähnt, sodass man auch ihn nicht aus den Augen verliert. Man darf jedoch verraten, dass ihre Liebe durch die ungewollte Trennung nur noch stärker wird.

Die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Soldaten, die für die Sicherheit in der Stadt aus Sand sorgen, werden authentisch und brutal beschrieben. Hier finden nicht einfach nur kleinere Bombenangriffe statt, sondern es herrscht wahrer Krieg, was man jedoch weitestgehend vertuschen möchte, damit die Einwohner der Stadt nicht beunruhigt werden. Auch das Verhältnis zwischen Eve und dem König wird detailliert beschrieben, sodass ich mich dabei nicht nur in Eve, sondern auch tatsächlich in den König hineinversetzen konnte. Ich konnte Eves Ängste und Gedanken voll und ganz nachvollziehen, allerdings zum Teil auch den König - auch wenn ich manche Beweggründe einfach nicht gut fand. Interessant ist auch Eves Familiengeschichte. Nachdem man im ersten Band immer nur aus einem Brief von ihrer Mutter erfuhr, erfährt man hier doch einiges: Wie sie vor Eves Geburt war, wen sie geliebt hat, ihre Wohnsituation und ihre Wünsche. Ich bin bereits sehr gespannt, was man noch alles im dritten Band erfahren wird.

Das Cover ist minimalistisch, aber durch die Farben schön anzusehen. Es freut mich hierbei besonders, dass alle drei Bände so gut zusammenpassen. Die Kurzbeschreibung liest sich stimmig, verrät nicht allzu viel und hat mich dazu animiert, nach dem ersten Band direkt zum zweiten Band zu greifen.

Insgesamt konnte mich auch "In der gelobten Stadt", der zweite Band der "Eve & Caleb"-Trilogie mit seinem spannenden und schonungslosen Erzählstil begeistern, sodass ich jede einzelne Seite genossen habe und mich nur schwer von Eve, Caleb und Co. trennen konnte. Es ist von daher kein Wunder, dass ich auch zum dritten Band greifen werde.