Rezension

Typischer Mittelteil, viel Gerede und Diskussion, wenig Handlung

Das Feuerzeichen - Rebellion - Francesca Haig

Das Feuerzeichen - Rebellion
von Francesca Haig

Inhalt:
In der düsteren Welt der Zukunft herrscht eine Zweiklassengesellschaft: Die perfekten Alphas regieren und genießen alle Privililegien, die Omegas – ihre vermeintlich weniger perfekten Zwillinge – werden tagtäglich unterdrückt und gedemütigt. Nachdem die Insel der Omegas zerstört wurde, ist Cass, zusammen mit ihren Freunden Piper und Zoe, auf der Flucht. Irgendwo jenseits des Ozeans, so hoffen sie, gibt es ein Land, in dem das Omega-Brandzeichen auf ihrer Stirn keine Rolle mehr spielt. Doch dazu müssen sie erst einmal an die Küste gelangen, und Cass' ruchloser Zwillingsbruder Zach ist ihnen dicht auf den Fersen ...

Meinung:
Cass, Piper und Zoe befinden sich nach der Zerstörung der Insel auf der Flucht. Durch die drastische Dezimierung des Widerstands und der Angst vor dem Rat, flüchten die drei bis weit ins Ödland hinein. Hunger, Angst und Traurigkeit sind ein stätiger Begleiter der Freunde. Doch dann entschließen sich die drei Sally, eine alte Freundin von Piper und Zoe, aufzuspüren und sie um Hilfe zu bitten.

Nach dem fiesen Ende von Band 1 habe ich mich sehr auf diesen zweiten Band gefreut.
Jedoch hat Cass meine Freude ein wenig getrübt. Die ersten über 100 Seiten stehen hauptsächlich im Fokus von Cass Trauer über die Geschehnisse aus dem ersten Band. Zudem entwickelte Cass für mich in diesem Buch eine gewisse Naivität. Das ein oder andere Mal hätte ich sie am liebsten geschüttelt, weil sie so auf dem Schlauch stand.
Dafür haben mir Piper und Zoe sehr gut gefallen. Vor allen Dingen lernen wir Zoe in diesem Buch deutlich besser kennen. Als Leser kann man sich nun eher in die etwas brummig und unfreundlich wirkende Zoe hineinversetzen. Auch zu Piper baute ich eine engere Bindung auf. Zudem versteht man mehr und mehr was die beiden Zwillinge miteinander verbindet. Ausgesprochen gut hat mir die Beziehung zwischen Piper und Cass gefallen. Nach den Geschehnissen aus Band 1 nähern sich Piper und Cass in diesem Buch nur ganz langsam an. Dies ist für mich jedoch sehr authentisch und absolut nachvollziehbar.

Zu Beginn der Geschichte wird schon, wie in Band 1, viel gereist. Immer noch vermisse ich eine Karte des Landes. Dieses Mal viel es mir jedoch ein wenig einfacher mir die Geografie vorzustellen.
In diesem zweiten Band wird jedoch nicht nur viel gereist sondern vor allen Dingen viel geredet und diskutiert. Nach einer gewissen Zeit haben mich die Diskussionen doch sehr ermüdet und ich wünschte mir ein wenig Action und Spannung. Die bekam ich dann auch prompt geboten. Allerdings mit einer gehörigen Prise Brutalität und Grausamkeit. Dies stört mich normalerweise nicht. Ich fand es jedoch sehr verstörend, dass in einem Jugendbuch vor allen Dingen die Kinder extrem leiden mussten. Dies hätte nicht unbedingt sein müssen.

Auch in diesem Band erfährt man wieder neue Details über die Welt sowie die Vergangenheit. Dies ist durchaus interessant, jedoch vermisste ich die plötzlichen Wendungen und Überraschungsmomente aus Band 1.   

Trotz meiner vielen Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen, denn der Schreibstil der Autorin ist unterhaltsam und sehr bildgewaltig. Ich hoffe, dass das Finale der Trilogie wieder an Band 1 anknüpfen kann.

Fazit:
Dieser zweite Band ist ein typischer Mittelteil einer Trilogie. Es passiert nicht wirklich viel spannendes, sondern es wird viel geredet und diskutiert. Auch Cass ging mir in diesem Buch ein wenig auf die Nerven. Dennoch hat mir das Buch trotz meiner Kritikpunkte gut gefallen und ich vergebe daher sehr, sehr gute 3 von 5 Hörnchen.