Rezension

unterschiedliche, schnelle, gesunde Rezepte – bietet Inspiration, auch wenn nicht alles dem persönlichen Geschmack entspricht

Iss dich fit mit Caro -

Iss dich fit mit Caro
von Caro Mareike Günther

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch ist übersichtlich aufgebaut und in verschiedene Bereiche unterteilt, so dass man sich gut zurechtfinden kann. Bevor es zu den einzelnen Rezeptbereichen geht, gibt es ein kurzes Vorwort und ein paar persönliche Lebensmittelfavoriten der Autorin. Hier erklärt sie ein paar allgemeine Dinge und nimmt auch Bezug darauf, wie sie selbst gewisse Dinge handhabt, auf was sie persönlich verzichtet und was ihr wichtig ist. Dabei wird auch kurz thematisiert, dass man verschiedene Nährstoffgruppen benötigt und über welche Lebensmittel die Autorin diese gern zu sich nimmt. Tiefer in die Grundlagen wird hier nicht gegangen, was ich aber auch okay finde, da es ja ein Buch mit Rezepten und Inspiration sein soll. Das eine oder andere hätte man vielleicht noch etwas mehr erklären oder Hinweise zu Zusatzprodukten geben können. Wer diese nutzen möchte, muss sich eben dann selbst damit beschäftigen. Insgesamt macht die Autorin einen sympathischen Eindruck, auch wenn ich nicht alle ihrer Ansichten teile und man teilweise schon spürt, dass sie in social media aktiv ist.
Auch wird früh im Buch gesagt, dass man eigene Favoriten finden kann und darf und dass man gewisse Dinge in Rezepten recht problemlos austauschen kann. In einigen der Rezepte gibt es dann auch direkt Hinweise, was man gut dazu kombinieren könnte oder was man innerhalb der Rezepte austauschen kann, zum Beispiel um es dann vegetarisch oder vegan zu machen . Hin und wieder gibt es auch innerhalb der Zutatenliste eine Auswahl an Möglichkeiten, mit denen man das Rezept zubereiten kann. Vermutlich gibt es auch genau deswegen keine Nährstoffangaben, weil man in vielen Fällen schauen kann, welche seiner persönlichen Favoriten (z.B. bei Pflanzendrinks, Getreidesorten, Nussmus) man nutzen möchte.

Den Bauplan für Smoothies und Bowles finde ich gut und übersichtlich gestaltet. Hier kann man sich dann selbst die Zutaten zusammenstellen, mit denen man am liebsten arbeitet und bekommt einen Überblick, worauf man dabei achten sollte. Ich hätte es zwar schön gefunden, wenn es dann direkt im Anschluss noch eine Handvoll Rezepte dazu gegeben hätte, ein paar Inspirationen finden sich im Laufe des Buches dann aber noch.

Die Rezepte sind unterteilt in die Bereiche Frühstück, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Meal Prep. Die Anzahl der Rezepte ist sehr unterschiedlich. Im Abschnitt zu Meal Prep hätte es für meinen Geschmack sehr gern mehr geben dürfen. Manche der anderen Rezepte lassen sich auch vorbereiten und am kommenden Tag dann z.B. mit zur Arbeit nehmen.
Insgesamt sind die Rezepte vielseitig, so dass sich sicher für jeden etwas finden lassen wird, auch wenn einen bestimmt nicht immer alles anspricht. Manches wird man so oder in etwas abgewandelter Form vielleicht auch schon kennen, anderes ist dann vielleicht neu. Das wird davon abhängen wie viel und auf welche Weise man zuvor gekocht hat. Die Auswahl ist facettenreich und bedient verschiedene Vorlieben, was mir in der Zusammenstellung ganz gut gefallen hat. Von dem einen hätte man vielleicht gern mehr Ideen gehabt, anderes spricht einen nicht so an oder enthält Zutaten, die man persönlich eben nicht mag. So sind auch nicht alle der Rezepte für mich interessant, aber es sind einige dabei, die ich schon ausprobiert habe oder noch ausprobieren möchte.

Viele der enthaltenen Zutaten finden sich in verschiedenen Rezepten wieder, so dass man nicht für jedes einen eigenen Schrank neuer Dinge anschaffen muss. Was man von den Zutaten schon zu Hause hat und was man dann ggf. noch besorgen muss, ist sicher sehr individuell. Das eine oder andere kann man sicher auch einfach austauschen, wenn man etwas vergleichbares zu Hause hat oder eine der enthaltenen Zutaten nicht mag. Ob man z.B. den Proteingehalt durch Pulver erhöhen möchte, ist sicher auch eine sehr individuelle Entscheidung. Nur weil die Autorin das tut, muss das noch lange nicht für jeden sinnvoll sein oder zu den Ansichten passen.
Die Rezepte sind häufig für eine Person, teilweise auch für zwei und von den Zubereitungs- und Vorbereitungszeiten alle nicht zu aufwendig. Manche Sachen gehen sehr schnell, für andere muss man dann ein paar Minuten mehr einplanen, aber nichts dauert stundenlang. Die Seiten sind gut strukturiert aufgebaut, man kann sich schnell orientieren, was man benötigt und wie die Sachen zubereitet werden. Die Anleitungen sind kurz und einfach gehalten. Die Bilder der zubereiteten Rezepte sind sehr ansprechend und machen teilweise direkt Lust darauf, es selbst auch auszuprobieren (auch wenn es bei einem selbst dann vielleicht nicht ganz so ausschaut wie auf dem Foto). Hin und wieder finden sich gleich noch Tipps am Rezept, wie man etwas austauschen oder ergänzen kann.
Etwas unglücklich fand ich, dass in manchen Rezepten Angaben in Eßlöffel waren, zum Beispiel im Bereich der Desserts. Eine Grammzahl hätte das Zubereiten einfacher gemacht, weil man einen Löffel ja sehr unterschiedlich befüllen kann. Ich habe mich dann bemüht, die Löffel immer etwa gleich voll zu machen, damit die Mengenverhältnisse passen, bei mir hat es funktioniert, ich empfand es aber trotzdem als etwas umständlich. In anderen Rezepten ist es sicher nicht so das Problem, aber besonders beim Backen sollte die Konsistenz schon stimmen, damit es gelingt.
In manchen Rezepten werde ich vermutlich auch etwas abwandeln, weil ich den Energieaufwand nicht gerechtfertigt finde für kleinste Mengen den Ofen oder Herd anzustellen. Aber das darf ja dann auch jeder für sich entscheiden. Genauso wie manche sicherlich die herzhaften Frühstücksideen einfach zu einer anderen Tageszeit essen werden, wenn sie kein herzhaftes Frühstück mögen.

Ein paar der Rezepte habe ich schon ausprobiert, ein paar weitere habe ich auf jeden Fall noch vor zu testen. Durch die Leserunde habe ich auch einen kleinen Eindruck der anderen bekommen, was bei ihnen besonders gut oder eben auch nicht so gut funktioniert hat. Da kann ich jetzt noch nicht bei allem aus eigener Erfahrung berichten. Die Rezepte, die ich getestet habe, haben von der Umsetzung funktioniert. Bei anderen gab es da auch mal Schwierigkeiten oder etwas wurde nicht so, wie im Rezept angegeben.
Geschmacklich ist mein Fazit unterschiedlich ausgefallen. Es gab Sachen, die ich wirklich sehr lecker fand, anderes war jetzt nicht mein persönlicher Geschmack. In einem der Rezepte habe ich dann im zweiten Anlauf aber etwas Kleines abgewandelt und dann passte es für mich viel besser. Hier und da fehlt vielleicht noch der letzte Pepp in den Rezepten, aber auch das ist einfach total Geschmackssache. Das Buch bietet auf jeden Fall Inspiration und hat mich dazu angeregt die eine oder andere Zutat mal zu nutzen, die ich vorher nicht im Haus hatte. Nicht alles davon hat mich direkt überzeugt, aber ich will noch weitere Sachen ausprobieren und einfach etwas testen, was für mich am besten passt.