Rezension

Viel Gefühl – zwei junge Erwachsene auf dem Weg zu sich selbst

Blue Seoul Nights -

Blue Seoul Nights
von Kara Atkin

Eine Geschichte, die stark anfängt und einen mit Seoul und der dortigen Kultur in ihren Bann zieht. Zwischendurch mit ein paar Schwächen, die jedoch durch das Finale wieder wettgemacht werden.

Kara Atkin – Blue Seoul Nights (Seoul-Duett 1)

 

 

Viel Gefühl – zwei junge Erwachsene auf dem Weg zu sich selbst

 

 

Meine Meinung / Bewertung:

Ich war jetzt ein paar Stunden in der Geschichte gefangen und kann sagen, dass mich das Buch regelrecht auf eine Reise mitgenommen hat.

Jade hat einen immensen Verlust erlitten, den man als Leserin richtig spürt. Ihre Welt steht Kopf und so greift sie gefühlt nach dem ersten Strohhalm, der sich ihr bietet: sie zieht von London nach Seoul, um dort als Lehrerin zu arbeiten.

In dem fremden Land ist alles neu für sie und so muss sie erst einmal lernen, wie man sich dort benimmt. Gerade dieser Teil hat mir sehr gut gefallen, da auch für mich alles neu und herausfordernd wäre. Es hat mir gefallen, wie die Protagonistin eine ihr fremde Kultur entdeckt und mich daran teilhaben lässt. Leider wird dieser Aspekt im Laufe der Geschichte immer weniger, sodass es mir im letzten Drittel fast schon vorkam, als würde bzw. könnte die Geschichte überall – vielleicht auch bei Jade zuhause in London – spielen. Das fand ich schade. Gerne hätte ich noch mehr gespürt, dass die Geschichte in einer für die Protagonistin fremden Welt spielt.

Auch war die Geschichte anfangs sehr lebendig. Neue Freundschaften wurden geschlossen und eine Gemeinschaft eingeführt. Dann irgendwann wurde der Kosmos immer kleiner: alles drehte sich nur noch um Hyun-Joon – einen Koreaner, der sich nach und nach in Jades Herz schleicht. Jades Welt, die gerade erst größer wurde, wurde plötzlich wieder kleiner, was ich schade fand.

Und dennoch: die Geschichte hat mich voll und ganz überzeugt. Man spürt die Verbindung zwischen den Charakteren. Und man spürt die Ängste und Sorgen dieser jungen Erwachsenen, selbst wenn diese sie sich vielleicht noch nicht eingestehen wollen.

Das Buch war für mich lange Zeit ein 4-Sterne-Kandidat. Es hat mir sehr gut gefallen und mich dennoch an manchen Stellen etwas verstimmt. Doch der Schluss hat es für mich wieder rausgeholt. Denn letztlich geht es darum, dass Jade eine Entscheidung treffen muss. Eine Entscheidung, die ihr Leben bestimmen kann. Eine Entscheidung, bei der ihre Gefühle für Hyun-Joon entscheidend sein können – oder auch nicht.

 

Mein Fazit:

Eine Geschichte, die stark anfängt und einen mit Seoul und der dortigen Kultur in ihren Bann zieht. Zwischendurch mit ein paar Schwächen, die jedoch durch das Finale wieder wettgemacht werden.

 

 

Sterne: 5 von 5!

 

 

Viel Spaß beim Lesen!