Rezension

Von der Eisenbahn zur Luftfahrt

Der Jahrhunderttraum - Richard Dübell

Der Jahrhunderttraum
von Richard Dübell

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem historischen Roman geht die Geschichte der Familie derer von Briest weiter Anfang des 20. Jahrundert weiter.

Die Hauptrollen spielen Sohn Moritz von Briest und seine Gemahlin Antonie sowie deren Kinder, Otto, Levin und Amelie. Alvin und Louise sind bei einem Eisenbahnunglück in der Schweiz ums Leben gekommen.

Was Moritz der Traum von der Eisenbahn war, ist Levin und Otto der Wunsch zu fliegen. Während Levin vom Bazillus der Fliegerei dermaßen besessen ist und alles andere dem unterordnet, tritt Otto in die Fußstapfen Edgar Trönickes, des alten Feldwebels, der an der Unfallversion des Eisenbahnunglücks so seine Zweifel hat. Zu viele Zufälle sind da zusammengekommen und immer wieder sind jüdische Firmen involviert. Bevor Edgar die Zusammenhänge wirklich durchschaut, wird er ermordet.

Wird sich für Levin der Wunsch sich in die Lüfte zu erheben, erfüllen?
Wird Antonie ihren Kampf für Frauenrecht gewinnen?
Und wird Amalie ihr Lebensglück an der Seite von Emma finden?
Wer diese und viel andere Fragen beantwortet haben will, muss das Buch schon selber lesen.

Richard Dübell zeichnet ein wunderschönes Sittenbild des beginnenden 20. Jahrhunderts. Selten sind die Gegensätze so krass. Hier, die wenigen Superreichen, dort die schuftenden und oftmals hungernden Massen. Die politische Situation ist nicht ausgleichend sondern puscht Gruppen und Grüppchen, die in Deutschland die Macht übernehmen. Gekonnt flicht der Autor den ohnehin schon lange vorhandenen nun sich erhebenden Antisemitismus in die Story ein.

Sehr ausführlich sind die ersten Flugversuche der Gebrüder Wright, Otto von Lilienthal und der Bau der Luftschiffe durch Graf Zeppeline beschrieben. Dübell spart nicht mit der Schilderung der Gefahren, die sich diese Pioniere ausgesetzt haben um endlich den größten Traum Menschheit umzusetzen.

Fazit:

Wieder ein toller historischer Roman aus der Feder von Richard Dübell, dem es gelingt die Geschichte der Gesellschaft, Technik und eines Familienclans in Einklang zu bringen. Fünf Stern und eine Leseempfehlung.