Rezension

Was für mich am besten ist....

Frag mich, wie es für mich war - Christine Heppermann

Frag mich, wie es für mich war
von Christine Heppermann

Bewertet mit 5 Sternen

Er ist mein Rettungsboot. Trotzdem gehe ich unter. Ich öffne den Mund, doch alles was herauskommt sind Luftblasen.

Die 15-jährige Addie ist ein ganz normaler Teenager, gut in der Schule, Star des Cross-Lauf Teams und glücklich mit ihrem Freund Nick. Doch nach ein paar Monaten Beziehung, der Schock: sie ist schwanger. Aber ihre Eltern und Nick stehen hinter ihr und unterstützen sie.
Addie entscheidet sich für einen Abbruch. Der verläuft geplant und unkompliziert und dennoch verändert er ihr Leben. Sie wird stärker, selbstbewusster, reflektierter. Sie möchte auf gar keinen Fall als schwach und zerbrechlich wahrgenommen werden, denn sie weiss genau, es war die richtige Entscheidung.

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Was für ein Buch, das ich zwar in einem Rutsch durchgelesen habe, aber dabei immer wieder bestimmte Textstellen in Ruhe wirken lassen musste.

Der Erzählstil von Christine Heppermann ist so ungewöhnlich wie wirkungsvoll und gibt sehr tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der 15-jährigen.
Denn Addie erzählt in knappen Tagebucheinträgen, bestehend aus Texten, Dialogen, Gedichten oder auch Mini-Essays wie z.B. Was würde (Jungfrau) Maria tun? Ja, bei allem Ernst der Thematik, verliert sie  keineswegs ihren großartigen, sarkastischen Humor.

Die gewählte Form lässt dabei viel Spielraum zum Nach- und Weiterdenken. So schnell lässt einen das Buch nicht wieder aus seinen Fängen.

So kurz und knapp die Abschnitte auch sein mögen, haben sie es in sich. Denn Addie schwärmt nicht oder trieft vor Selbstmitleid, nein, Addie bringt es immer direkt auf den Punkt und das macht das Buch aus und so lesenswert.

S.63 (Dad kann alles reparieren)

Es ist okay, Addie. Alles wird gut.

Wenn ich nur vergessen könnte,
wie er zusammengezuckt ist,

als meine Worte bei ihm ankamen.
Als ob etwas