Rezension

Wenn man sich nicht auf eine Liebesgeschichte versteift, spannende Unterhaltung ...

Diese eine Woche im November - Michael Wallner

Diese eine Woche im November
von Michael Wallner

Tonio ist in Venedigs Straßen zu Hause. Gemeinsam mit seiner Freundin Pippa erleichtert er die Taschen von Touristen, bis er eines Tages auf Julia trifft. Sie lässt sein Herz höher schlagen und sein Gewissen reagiert auch direkt, denn er gibt ihr das Portemonnaie zurück. Julia ist skeptisch und lässt Tonio stehen, im Hotel zurück gerät sie in einen Streit mit ihrem Vater. Beide haben nämlich unterschiedliche Vorstellungen von Urlaub in Venedig. Julia möchte Zeit mit ihrem Vater verbringen und ihr Vater ist eigentlich beruflich hier. Er untersucht einen Raubüberfall aus Düsseldorf und alle Spuren führen in diese Stadt, dabei weiß er noch nicht, in was für einer Gefahr er steckt. Denn an den einen Abend, wo Julia und Tonio wieder aufeinandertreffen, kommt man Julias Vater auf die Schliche und in der Nacht werden Vater und Tochter entführt. Gut, das Tonio so verliebt ist und Julia finden möchte, so setzt er alle Hebel in Bewegung um sie, zu finden. Dabei kommt er einer geheimen Bruderschaft auf die Schliche und alle geraten in größte Gefahr. Wird Tonio Julia retten können? Pippa endlich ihre Liebe zu Tonio gestehen? Werden sie das Komplott aufhalten können? Und was für Geheimnisse gibt es noch zu entdecken?
Eigentlich hatte ich eine große Liebesgeschichte erwartet, aber es war wohl doch eher mehr ein spannender Krimi, was mich aber gar nicht enttäuscht hatte. Ich hatte ehrlich gesagt wunderbare, spannende, gut unterhaltende und rasante Lesestunden. Wenn ich gekonnt hätte, wie ich wollte, hätte ich es in einen Rutsch durchgelesen. Mir persönlich ist der schreibstill des Autors gar nicht so negativ aufgefallen, wie vielen anderen. Ich fand die kurzen Sätze sehr passend zur Geschichte, dadurch wurde die Schnelligkeit nochmals gut unterstrichen. Außerdem fand ich es klasse aus allen Sichten der Beteiligten, zu lesen. So bekam man einen guten Rundumblick und wusste über jeden seine Vergangenheit bescheid. Auch seine Verknüpfungen mit dem Alten und dem neuen Venedig ist aus meiner Sicht gut gelungen. Eine alte Bruderschaft, die sich im Dunklen neu bildet und für Unruhe sorgt. Ich fand es spannend umgesetzt, nur die neuen Pläne fand ich, für mich nicht ganz so gut gewählt, aber was sollen sie auch sonst hochjagen. Auch fand ich die Liebesgeschichte zum Ende hin, ein bisschen unglücklich gestaltet. Zwei Mädels lieben einen Jungen, aber welche bekommt ihn? Das Buch ist ab 14 Jahren und da glaubt man doch noch an die eine große Liebe. Hier waren mir die Gefühlswelten schon zu erwachsen und viel zu vernünftig, solche Selbstaufopferung findet man nicht mal in Erwachsenenbüchern. Ich hätte es da schöner gefunden, wenn es nur eine Liebe gegeben hätte, das hat mich ein bisschen unglücklich zurückgelassen.
Ich finde für Jugendliche eine tolle unterhaltende Geschichte mit allen was dazugehört, Liebe, Aktion, Geheimnissen, Freundschaft, Mut und dazu noch alles rasant erzählt, was will man mehr.