Rezension

Wie entkommt man aus einem Escape-Room?

Die Burg -

Die Burg
von Ursula Poznanski

Maxim kennt sich mit Rätseln und Abenteuern aus, denn er betreibt mehrere Escape-Rooms. Doch auf Burg Greiffenau erwartet ihn etwas ganz Neues: Eine komplett ausgearbeitete Escape-Welt, gesteuert von einer künstlichen Intelligenz. Hier kann sich jeder Besucher sein ganz persönliches Abenteuer nach Wunsch zusammenstellen und durchleben. Der Milliardär Nevio hat die alte Burg mit modernster Technik ausgestattet und lädt nun Maxim und einige weitere auserwählte Personen zu einem Testlauf ein. Voller Spannung beginnen sie das Spiel, betreten unterirdische Räume, finden gruselige Szenarien vor und lösen Rätsel. Doch das Spiel endet nicht nach der vorgegebenen Zeit, und auch das sicherheitshalber vereinbarte Safeword öffnet die Türen nicht. Die Gruppe ist in den Kerkerräumen gefangen. "Die KI kennt den Ausweg. Mitleid kennt sie nicht." Und der wahre Horror beginnt erst nun...

Die Autorin Ursula Poznanski ist für ihre spannenden Bücher bekannt. Auch hier werden die Erwartungen erfüllt: Das Buch ist spannend, es gibt immer wieder neue überraschende Wendungen und einen gut durchdachten plot, der alle Handlungsstränge logisch verknüpft. Unterschiedliche Persönlichkeiten interagieren miteinander und werden durch die sich stetig steigernde Gefahr zu Handlungen animiert, die sie im normalen Leben wohl niemals vollzogen hätten. Ebenso spielt bei Poznanski oft ein aktuelles Thema oder eine neue Technik eine wichtige Rolle; hier ist es die künstliche Intelligenz, deren Chancen und Risiken lebendig vor Augen geführt werden. So werden die Lesenden indirekt dazu aufgefordert, sich eigene Gedanken hierzu zu machen und Stellung zu nehmen. 

Ein spannendes Buch, ein aktuelles Buch - nichts für empfindsame Gemüter und auch nichts für Leser und Leserinnen, die fein ausgearbeitete Charakterstudien erwarten. Dafür bietet dieses Buch solide, spannende Unterhaltung.