Rezension

Wie sammelt man gutes Karma?

Mieses Karma hoch 2
von David Safier

Bewertet mit 3 Sternen

Daisy Leben läuft nicht nach Plan. Das liegt aber auch daran, dass Daisy gar keinen Plan hat. Sie lebt in den Tag rein, spricht öfter dem Alkohol zu und benimmt sich gegenüber ihren Mitmenschen nicht gerade sehr gefühlvoll. So sammelt man kein gutes Karma. Dies merkt sie aber erst, als sie nach einem tödlichen Autounfall plötzlich als Ameise wiedergeboren wird. Zusammen mit dem unausstehlichen Schauspieler Mark Barton. 

Nun heißt es gutes Karma sammeln, denn Mark und Daisy wollen mit allen Mitteln verhindern, dass Marks Ehefrau und Daisys Mitbewohner ein Paar werden. Doch als Ameise kann man da nicht viel ausrichten und vor allem, wie sammelt man denn gutes Karma für das nächste Leben?

 

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir der erste Teil sehr viel besser gefallen hat. Schon allein, dass einem eine Toilette aus einer Weltraumstation auf den Kopf fällt, hat mich zum Lachen gebracht. .Dabei ist der Autounfall, den Daisy und Barton haben schon sehr langweilig. Und da ich den ersten Teil schon gelesen hatte, konnte ich mir vorstellen, was mich beim zweiten erwartet. Witz, Wortwitz und vor allem viel zu Lachen und zum Nachdenken. Doch erhalten habe ich eher eine Kopie des ersten Teiles. 

 

Trotzdem habe ich aufgrund der fesselnden Schreibweise Mühe gehabt, das Buch aus der Hand zu legen. Es gab durchaus witzige Momente und Begebenheiten und auch das Wiederlesen mit Charakteren aus dem ersten Teil hat mir sehr gut gefallen. Auch der Wandel der Charaktere Daisy und Mark hat mich in den Bann gezogen. Denn gutes Karma zu sammeln, ist gar nicht so einfach. Und dies dann auch noch in der Gestalt von Tieren zu tun, schon zwei Mal nicht. 

 

Ich muss jedoch auch zugeben, dass ich gerade mich Daisy nicht so warm wurde. Sie blieb mir zu naiv, zu frech, zu vorlaut. Mehrmals habe ich ihr Verhalten in Frage gestellt. Ich hätte ihr mehr zugetraut, vor allem mehr "Gefühle". Nicht am Ende, sondern schon mitten in der Geschichte, als es darum geht, sich in andere Personen zu versetzen und mal darüber nachzudenken, was andere tun würden. 

Ihre Selbstsucht hat mich fast wahnsinnig gemacht und ich hatte große Lust, sie an ihren Fühlern zu packen und zu schütteln und ihr mal so richtig die Meinung zu geigen. 

Mark hat mir sehr gut gefallen. Er sollte wahrscheinlich "hart und kalt" rüberkommen, aber in meinen Augen war er eher bemitleidenswert. Die Welt der Schauspieler hat ihn zu dem gemacht, was er ist und eigentlich will er gar nicht so sein. Im Gegensatz zu Daisy, die gar nicht gemerkt hat, dass sie sich falsch verhält.

Mark merkt selbst, dass er sich in eine Sackgasse gefahren hat und möchte da wieder rauskommen. 

 

Trotz des schwierigen Starts mit Daisy und dem Wiedererkennen des ersten Teils, war ich doch keinen Augenblick gelangweilt und wollte wissen, wie alles ausgeht und was der Autor sich vielleicht doch noch für Überraschungen ausgedacht hat.

 

Besonders gefallen haben mir die verschiedenen Stadien des "Karma sammelns", ebenso die Szenen, die im Central Park spielen. 
Ich hatte auf alle Fälle Spaß beim Lesen.

 

Meggies Fussnote:

Witzig, aber nicht so gut wie der erste Teil.