Rezension

zamonische, dennoch klassische Heldengeschichte

Rumo und Die Wunder im Dunkeln - Walter Moers

Rumo und Die Wunder im Dunkeln
von Walter Moers

Bewertet mit 4 Sternen

Die Lebensgeschichte von Rumo, dem Wolpertinger, der seinen ersten Auftritt in den 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär hatte, in einem dicken Roman (ich habe die 13 1/2 Leben schon vor einiger Zeit gelesen - der direkte Anknüpfungspunkt ist mir beim Lesen von Rumo nicht aufgefallen).

Rumos Geschichte ist zweigeteilt - zunächst in der Obenwelt spielend verfolgt man als Leser Rumos Entwicklung vom Welpen zum denkenden, sprechenden und auf zwei Beinen laufenden Wolpertinger. Schon früh muss er beweisen, dass auch er, wie es die Art der Wolpertinger ist, im Kampf kaum zu besiegen ist. Begleitet von der Haifischmade Smeik wandert er dann durch Zamonien, immer seinem, von ihm zu witternden, silbernen Faden nach, bis er schließlich Wolperting und die Quelle seines silbernen Fadens erreicht.

Während Rumo außerhalb von Wolperting eine Aufgabe erfüllt, wird ganz Wolperting entführt - und bei seiner Rückkehr folgt Rumo dann wieder seinem silbernen Faden, diesmal aber in die Untenwelt, wo viele Gefahren lauern.

Moers schafft es auch in diesem Roman, seine Welt Zamonien weiterzuentwickeln - manchmal vielleicht etwas zu detailreich, so zog sich die Geschichte zumindest nach meinem Gefühl ganz schön in die Länge. Erst im , ca., letzten Viertel kam bei mir Spannung auf, hier lag der Fokus dann deutlich auf dem Erreichen eines Ziels (die Befreiung der Wolpertinger) und weniger auf der Beschreibung von Zamoniern.
Dieser letzte Abschnitt war dann zwar sehr spannend, aber auch recht blutig - insbesondere die detailreiche Beschreibung von allem, was mit der kupfernen Jungfrau zusammenhing, lassen mich dieses Buch eher im Erwachsenensektor einsortieren.

Aus meiner Sicht kann man den Roman auch gut eigenständig lesen, da ich beim Lesen nicht den Eindruck hatte, dass Kenntnisse aus den anderen Zamonien-Büchern notwendig waren um diese Geschichte zu verstehen.