Rezension

Zu wenig Kommunikation im Winterkrieg

Winterkrieg - Philip Teir

Winterkrieg
von Philip Teir

Bewertet mit 3 Sternen

Der Soziologe Max Paul wird 60 und muss sich eingestehen, dass er zwar von Soziologie sehr viel Ahnung hat, dieses Wissen für seine eigene Familie jedoch nicht nutzen kann.

Max und seine Frau Katriina stehen vor dem Aus ihrer Ehe und ihre zwei erwachsenen Töchter Helen und Eva scheinen genauso wenig das Glück gefunden zu haben. Helen ist Lehrerin, verheiratet und hat 2 Kinder, die ungefähr 6 und 9 Jahre alt sind. Alles scheint sie als Plan anzusehen, lässt nichts auf sich zukommen und empfindet scheinbar auch keinen Spaß beim gemeinsamen Familienurlaub. Eva dagegen zieht für ihr Kunststudium nach London und versucht dort neues Lebens- und Liebesglück zu finden.

Ehrlich gesagt muss ich sagen, dass mir nicht so recht einfallen will, worum es in diesem Buch überhaupt geht. Es beschreibt aus Sicht der 4 Hauptcharaktere ihr jeweiliges Leben und was in einem gewissen Zeitraum für sie passiert ist. Dass es vier Handlungsstränge gibt gefällt mir gut, da ich gerne unterschiedliche Perspektiven innerhalb eines Buches habe, aber auch das ergibt hier nicht allzu viel Sinn. Jeder lebt vor sich hin, eine zusammenhaltende Familie scheint es nicht zu geben, jeder hängt zu sehr seinen eigenen Gedanken nach und vor allem an Kommunikation mangelt es gehörig. Max betrügt eine Frau, er will nicht darüber reden, weiß teilweise gar nicht was er sagen soll und Katriina sagt einfach nur, dass sie sich scheiden lassen. Insgesamt kann man nicht unbedingt sagen, dass das Buch in einer negativen Haltung verfasst wurde, aber man hat immer das Gefühl, dass alles so negativ und aussichtslos scheint. Wie halt ein Winterkrieg. Einziger Lichtblick ist die Hochzeit von Eva am Schluss, aber auch hier, weiß man nicht wirklich wie es dazu kam, zu viele Informationen und vor allem Kommunikation untereinander fehlrn.

Insgesamt muss ich sagen, dass sich das Buch sehr gut und flüssig lesen lies,dennoch fehlte mir was warmherziges und vielleicht auch kritisches an dem Buch. Alles wurde einfach immer so leicht hingenommen, sodass ich das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen würde, außer man ist begeisterter Soziologe, da erfährt man doch sehr viel drüber.