Rezension

Zum Glück doch nicht so traurig wie befürchtet

Für alle Tage, die noch kommen
von Teresa Driscoll

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich habe das Buch hier in einer Leserunde gewonnen, aus privaten Gründen dann aber doch nicht mitlesen wollen/können. Ein halbes Jahr später habe ich mich dann ran getraut und bin positiv überrascht.

"Für alle Tage die noch kommen" von Teresa Driscoll erzählt von Eleanor, die kurz vor ihrem Tod ein Buch für ihre 8-jährige Tochter schreibt, welches ihr zum 25. Geburtstag durch einen Anwalt zugestellt werden soll.

An Melissas Geburtstag erhält sie das Buch von besagtem Anwalt und weiß nicht so recht was sie damit tun soll. Kurz darauf reist sie mit ihrem Freund, dessen Heiratsantrag sie vor wenigen Tagen abgelehnt hat, in die Sommerferien. Durch die Ablehnung des Antrages und das Buch, das sie immer wieder überrascht und nachdenklich stimmt, kriselt es immer mehr in der Beziehung. In Eleanors Buch werden Rezepte beschrieben, schöne Erinnerungen und Anekdoten aus Melissas Kindertagen erzählt, bis sie sich irgendwann etwas weniger angenehmen Themen widmet, was auch Melissa verwirrt und sie, wieder in England zurück, sich einigen Frage stellen muss...

Die Kapitel in denen Eleanors und Melissas Zeit erzählt wird wechseln sich immer ab. Den Erzählstil finde ich gut, das Buch war fix zu lesen und an sich auch schlüssig (irgendwie kam ich durcheinander und wusste nicht, an welchem Tag Melissa denn jetzt Geburtstag hatte, aber das ist für die Geschichte nicht weiter wichtig). Mit den Charakteren bin ich jedoch nicht so warm geworden. Melissa fand ich manchmal nervig, denn wenn man mit Menschen spricht, klärt sich vieles. Das hätte sie bei ihrem Freund öfter beherzigen sollen. Über ihn erfährt man nicht so viel, weil er wirklich nur eine Nebenrolle darstellt, meiner Ansicht nach. Eleanor hingegen fand ich, vielleicht durch die persönlichen Zeilen, gut nachvollziehbar.

Vom Thema her finde ich es sehr modern, weil inzwischen immer mehr über das Thema Brustkrebs gesprochen wird und es einem durch das Buch sogar noch mal etwas sensibilisiert, zumindest als Frau. Zum Glück empfand ich das Buch jedoch als nicht so traurig, wie zuvor befürchtet, da man den Leidensweg der Mutter nicht allzu sehr aufgetischt bekommt, sondern das Ganze wirklich mehr aus Melissas Sicht betrachten kann.

 

Fazit: Das Thema gut aufgegriffen, gut geschrieben, allerdings mit kleinen Schwächen was die Charaktere angeht. Absolut toll finde ich das Cover!