Rezension

Speziell

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel -

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
von Douglas Westerbeke

Bewertet mit 3 Sternen

Mit diesem Buch habe ich mich tatsächlich etwas schwergetan. Dabei ist es gut geschrieben und auch der Plot eigentlich sehr interessant. Denn der Geschichte einer Frau, die seit ihrem jugendlichen Alter von 9 Jahren nicht länger als etwa 3 Tage an einem Ort bleiben kann, weil sie sonst sterbenskrank wird, begegnet man wirklich nicht alle Tage. So weit so gut.

Geschrieben wurde in relativ kurzen Kapiteln, schöner und flüssiger Sprache, mit manchmal beinahe philosophischen Schilderungen. Die Geschichte entrollt sich wie ein fast unendlicher Bilderbogen - sicher beabsichtigt -, jedoch nicht linear, sondern mit vielen Rückblenden und gelegentlichen Zeitsprüngen, was manchmal verwirrend war. Dennoch entwickelt sich das Leben von Aubry anschaulich, mit vielen überraschenden Begegnungen nicht nur mit vielen Menschen, sondern auch Ereignissen, die sie nachhaltig prägen, sie sich weiterentwickeln lassen und zu einem einigermaßen befriedigenden Schluss führen.

Es wäre nicht korrekt, das Buch als einen reinen Abenteuerroman oder eine Lebensgeschichte zu sehen. Dazu gibt es zu viele unerklärliche Dinge bzw. Geschehnisse, die den Lauf der Dinge und Aubry’s Lebensweg entscheidend prägen. Und das Genre Fantasy passt auch nicht wirklich. Aber muss ein Buch immer in eine bestimmte Schublade oder ein bestimmtes Regal passen? Sicher nicht.  

Man wird gut unterhalten und kann nur staunen, welch absonderliches und abenteuerliches Leben Aubry Tourvel gezwungen war zu „über"-leben. Nachteilig für mich war eigentlich nur, dass ich nie gewusst habe, worauf das Ganze eigentlich hinausläuft (habe bewusst nicht den Schluss zuerst gelesen!), und dass ich mit Aubry trotz aller charakterlichen Weiterentwicklungen nicht wirklich warm geworden bin.