Rezension

Faszinierende Weltreise

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel -

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
von Douglas Westerbeke

Bewertet mit 4 Sternen

Immer auf der Reise

Im zarten Alter von neun Jahren wird die Französin Aubry Tourvel, geboren im neunzehnten Jahrhundert, von einer rätselhaften Krankheit befallen. Fortan kann sie sich nie länger als ein paar Tage am gleichen Ort aufhalten, bevor die erschreckenden Symptome auftreten und die Situation sogar lebensbedrohlich wird. Für die Protagonistin beginnt deshalb eine Jahrzehnte umspannende Reise, die sie mehrmals um die ganze Welt führen wird.

Viele abenteuerliche Erlebnisse und interessante Begegnungen der Titelheldin werden hier geschildert. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, lässt die verschiedenen Orte lebendig werden und besitzt wie die Protagonistin selbst auch einen gewissen Humor. Ich könnte mir die Story sehr schön als Verfilmung vorstellen. 
Vieles wäre auch in einem historischen Roman denkbar, neben Aubrys Krankheit an sich gibt es aber auch ein paar andere fantastische Elemente, die im Lauf der Handlung auftauchen.

Die Erzählweise ist nicht linear, sondern springt teilweise durch Rückblicke und Einschübe ein wenig zwischen verschiedenen Zeitebenen. Das verstärkt nochmals die durch all die Schauplätze gebotene Abwechslung, könnte manche Leser aber auch stören.

Ich habe das Buch gern gelesen und war immer gespannt, wohin es Aubry als nächstes verschlägt. Allerdings blieb mir die Geschichte schon etwas zu sehr episodenhaft, unter anderem, weil ich immer gern Nebencharaktere mag, zu denen dauerhafte Bindungen entstehen, was durch die besondere Situation der Heldin hier kaum möglich ist.