Rezension

Es tun sich Abgründe auf

Letzte Lügen -

Letzte Lügen
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4 Sternen

Sara Linton und Will Trent haben geheiratet; Will hat die Organisation für die Hochzeitsreise übernommen und Sara ist wirklich freudig überrascht, was Will geplant hat. Eine Woche Auszeit in der Ridgeview Lodge, am Anfang des Appalachian Trail. Bevor sie dorthin gelangen, müssen sie eine 2-stündige Wanderung  bergan hinter sich bringen. Oben werden sie mit einer tollen Umgebung und Hütte belohnt. Auch der Empfang durch die Betreiber, der Familie McAlpine ist angenehm. Allerdings ändert sich der positive Eindruck gleich beim gemeinschaftlichen Abendessen. Die Familie scheint sich über irgendetwas nicht einig zu sein, die Chefin Mercy wird von allen niedergemacht und auch die Gäste scheinen etwas auszusetzen zu haben oder betrinken sich sinnlos.
Sara und Will wollen noch etwas im Fluss entspannen, als sie plötzlich durch einen Schrei aufgeschreckt werden. Will findet Mercy niedergestreckt von mehreren Messerstichen am Ufer und beginnt mit den Rettungsversuchen, bei denen er sich selbst schwer an der Hand verletzt.  Die letzten Worte die Mercy ihm zuflüstert werden dem Leser immer stückchenweise wiedergegeben.
Für Will steht der Täter fest. Es muss sich um Dave handeln. Dieser ist nicht nur der brutale Ex-Mann von Mercy, sondern auch Wills Alptraum aus dem Kinderheim.
Nach vielen Ermittlungen, bei denen der heimische Sheriff nicht viel dazutut, aber Amanda, Faith und Kevin, mittlerweile dazugerufen, jeder Spur nachgehen, gelingt es den wahren Täter zu überführen. Bis dahin ist es ein langer Weg, denn oft handelt es sich um eine Sackgasse, es tun sich Abgründe auf bei der Famile McAlpine. Fast jeder hat Dreck am Stecken.
Ich kenne fast alle Bücher von Karin Slaughter und lese sie bereits seit fast 20 Jahren. Brutale Szenen sind ihr Markenzeichen, aber diesmal fand ich ihre vulgäre Sprache und die vielen Kraftausdrücke etwas übertrieben. Die ersten 100 - 200 Seiten waren etwas langatmig  und ich hätte mir gewünscht, dass nicht gleich am ersten Abend der Mord geschieht. Ein, zwei Tage mit den geplanten Ausflügen hätte ich persönlich reizvoll gefunden. Nach dem etwas langsamen Einstieg, nahm die Spannung rasant zu und ich habe das Buch dann sehr schnell weiter- und zu Ende gelesen. Und nun freue ich mich auf weitere spannende Fälle mit den Frischvermählten und ihren Kollegen.