Rezension

Roadtrip mit Tiefgang

Graceland – Die Geschichte eines Sommers -

Graceland – Die Geschichte eines Sommers
von Kristen Mei Chase

Bewertet mit 5 Sternen

Zum 70. Geburtstag ihrer Mutter lässt Grace sich überreden, mit ihr Graceland zu besuchen, ist Loralynn doch ein absoluter Elvis-Fan. Diese Fahrt ist ihr großer Lebenstraum. Anfangs kann Grace sich diese Fahrt gar nicht vorstellen, ist sie doch seit Jahren eher auf Abstand gegenüber ihrer Mutter. Doch nun lässt sie sich darauf ein. So geschieht es, dass die beiden nicht nur jede Menge Zwischenstopps einlegen – bei Hellsehern, alten Freunden, in Karaokebars -, sondern sich auch wieder näherkommen.

Es scheint, als ob zwischen Grace und ihrer Mutter vieles im argen ist, ihre gemeinsame Vergangenheit liegt schwer zwischen ihnen. Es überrascht, dass Grace sich darauf einlassen kann, diese Fahrt mit ihrer Mutter zu gestalten: Es überrascht die Mutter, aber auch den Leser und vor allem sie selbst. Doch ist es gerade diese Fahrt, die Nähe zwischen den beiden wieder aufkommen lässt, so dass Verletzungen der Vergangenheit verheilen können. Vieles an dieser Geschichte hält sich an der Oberfläche auf, am Glitzer, der mit dem Elvis-Kult zusammen hängt, doch je mehr die Fahrt voranschreitet, umso intensiver wird sie. Das ist sehr geschickt eingefädelt, erscheint es doch unbedingt nachvollziehbar. So kann die Geschichte ordentlich Tiefgang entwickeln und erzählt aus der Vergangenheit der beiden Frauen. Zum Schluss hatte ich ein sehr intensives Bild der beiden Frauen vor mir. 

Auch wer selbst nicht Elvis-Fan ist: Dieses Buch ist unbedingt allen Lesern zu empfehlen, die sich für zwischenmenschliche und vor allem für Mutter-Tochter-Beziehungen interessieren. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sternen.