Rezension

Nach Band 4 ein echter und spannender Lichtblick.

Ostfriesensünde - Klaus-Peter Wolf

Ostfriesensünde
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Eindruck:
Der Autor kommt – wie immer – sofort auf den Punkt. Die Story startet quasi sofort und es gibt kein langes Vorgeplänkel. Noch dazu ist es ein sehr, sehr interessanter Punkt der da bereits auf Seite 6 angesprochen wird. Ich bin begeistert. Weniger begeistert bin ich dann davon, dass man Ann Kathrin so wenig glaubt. Noch weniger begeistert bin ich von Rupert. Gott. Geht. Mir. Dieser. Idiot. Auf. Den. Sack. 

Inhalt:
Als sie sich krankschreiben lassen möchte begegnet Ann Kathrin im Wartezimmer Frau Klocke. Als deren Tasche herunterfällt, sieht Ann Kathrin ein Foto ihres Vaters, zusammen mit einer anderern Frau. Hatte er eine Geliebte? War er nicht so wie sie ihn kannte? Während Ann Kathrin dieser Spur nachgeht, wird sie zeitgleich für eine SOKO angefordert. Mehrere Frauen wurden eingemauert – tot – aufgefunden. Wie lange der Täter schon aktiv ist und wie hoch die Opferzahl ist, ist noch unbekannt. Ann Kathrin sieht sich plötzlich 2 völlig unterschiedlichen Fällen gegenüber und versucht den Spagat zwischen Vergangenheitsbewältigung und Job.

Zitat:

“Für das M40 brauchte er eine erhöhte Schussposition. Ein Dach oder einen Balkon. Er verfluchte dieses flache Ostfriesland, für seine Zwecke war es recht ungeeignet. Keine vernünftigen Hochhäuser, keine Berge. Sollte er etwa vom Deich aus schießen oder von einer Windmühle?” (S. 108)

Fazit:
Vorweg: Ich finde es richtig, richtig schwer eine Reihe zu rezensieren. Ständig habe ich das Gefühl mich zu wiederholen oder zu wenig zu sagen. Auch dieses Buch kann man unabhängig von den vorherigen Büchern lesen.

3 Tage nachdem ich über Band 3 geschrieben habe, habe ich bereits den Nachfolger beendet. Das spricht vor allem für eines: Spannung! Und diesmal sogar schon von Anfang an. Völlig ohne Durststrecke! Möglicherweise liegt das daran, dass in diesem Buch quasi zwei “Fälle” verfolgt werden. Der aktuelle mit den eingemauerten Frauen und der, der Ann Kathrin seit Jahren beschäftigt. Der Mord an ihrem Vater.

An den Gedanken über die Protagonisten ändert sich jedoch leider nichts. Weller ist unterwürfig und hält viel zu oft die Schnauze. Ann Kathrin verfolgt immer ihre eigenen Pläne und auch sämtliche Nebencharaktere offenbaren wirklich nervige Eigenschaften. Es ist absolut niemand sympathisch. Eine kleine Abstufung gibt es nur dadurch, dass man Rupert einfach noch beschissener finden kann als alle anderen. Dafür ist ihr Chef meistens ein wirklich guter Mensch.

Wie (größtenteils auch) in den vorherigen Büchern:
+ Spannung & Stil sind super. Unterschiedliche Perspektiven \o/. Bis ziemlich zum Ende bleibt unklar wer die jeweiligen Täter sind und selbst mit dem Wissen ist es immer noch sehr spannend. Umgebung und Orte sind und bleiben ein Traum. Fälle sind interessant.
– Die Charaktere sind unangenehm. Ich vermisse immer noch Kapitel. Aber man kann zumindest beim Perspektivenwechsel mal pausieren. Was Ann Kathrin so immer kurz vorm Finale erleiden muss… ist schon ein wenig .. übertrieben.

Band 4 war definitiv besser als Band 3. Da mich die Charaktere aber mittlerweile tödlich nerven, kann ich keine 5 Sterne mehr geben. Band 5 liegt bereits hier, aber jetzt werde ich erst mal 1-3 andere Bücher lesen. ^^