Rezension

Abgedroschen

Zwetschgendatschikomplott
von Rita Falk

Bewertet mit 3 Sternen

Die größte Kunst bei Reihen und Serien ist es, diese lange und auf gleichbleibendem Niveau am Leben zu erhalten. Rita Falk hat das bislang mit ihrer urig-bayerischen Provinzkrimireihe um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer ganz gut geschafft. Mit dem sechsten Teil „Zwetschgendatschikomplott“ beginnt sie aber nun zu schwächeln. Schade – aber im Vergleich zu den Vorgänger-Bänden hat mich dieser sechste Teil ziemlich enttäuscht. Ja, wir treffen wieder auf die kultig gewordenen Charaktere: Die Oma ist zum Beispiel wieder mit von der Partie und auch Franz´ Ex-Kollege Rudi Birkenberger. Aber irgendwie wirken die Figuren diesmal recht lieblos gezeichnet. Die Sprüche, die sie klopfen, sind die gleichen wie immer und überhaupt wirkt alles so ein bisschen abgedroschen und wie schon gehabt. Der sonst so sarkastische, schwarze, ganz eigene Humor der Serie kommt diesmal auch nicht richtig zum Tragen – zumindest ich konnte bei diesem Teil fast gar nicht lachen. Der Mordfall ist bei dieser Reihe ja schon immer eher Nebensache, trotzdem hätte man ihn nicht so fad erzählen müssen. Ganz zum Schluss wurde es dann ein bisschen spannend, weil sich dann auch in Franz´ Privatleben etwas tut. Im Großen oder Ganzen leider der schwächste Teil der Serie – viel zu lieblos und blass gestrickt. Ich hoffe sehr, dass der 7. Band, der ja auch schon erschienen ist, wieder besser ist. Vielleicht sollte Franz wieder komplett in sein Dorf Niederkaltenkirchen zurückkommen und nicht mehr in München arbeiten müssen.