Rezension

Eine herrlich böse und sehr französische Geschichte aus dem Paris der 30er Jahre

Die Farben des Feuers - Pierre Lemaitre

Die Farben des Feuers
von Pierre Lemaitre

Bewertet mit 4.5 Sternen

Madame ist auf Rache aus

Paris der 30er Jahre-, 

schon als Madeleine Péricourt, die geschiedene und alleinerziehende Tochter, das Bankimperium Péricourt von ihrem plötzlich verstorbenen Vater übernimmt, nimmt das Unglück seinen Lauf! Ihr siebenjähriger Sohn Paul, stürzt sich aus dem Fenster des zweiten Stocks, auf den Sarg seines Großvaters. Der Junge überlebt, wird aber nie wieder laufen.

Dieses Ereignis lässt Madeleine in einem Zustand der Erschütterung zurück. Sie richtet nun ihr komplettes Sein auf die Bedürfnisse ihres nun an den Rollstuhl gefesselten Sohnes aus. Dabei entgeht ihr, wie sich einige Personen aus ihrem persönlichen Umfeld ihre Schwäche zunutze machen, nur noch auf ihren persönlichen Vorteil bedacht……

 

Der Roman „Die Farben des Feuers“ enthält eine wirklich haarsträubende und spektakuläre Geschichte, vor Pariser Kulisse, in der eine junge Frau von Schicksal schwer gebeutelt wird! Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse gibt aber Madeleine nicht auf, was mir wirklich sehr imponiert hat. Es hat sich beinahe alle Welt gegen sie verschworen. Doch durch ihren tiefen Fall und den Schock ihre Feinde nicht rechtzeitig erkannt zu haben, wird ihre Stärke und ihr Wille wieder geweckt.

Imponierend ihre weibliche Raffinesse, natürlich sehr französisch charmant, nimmt sie bitterböse Rache!

Der Autor Pierre Lemaitre ersinnt eine raffiniert gestrickte und absolut gelungene Geschichte, historisch in die spannende Zeit der 30er Jahre eingewebt. Schonungslos zeigt er die dunklen Seiten seiner Protagonisten, die meisten sind von Gier erfüllt, nach Macht, Geld, Sex und Ruhm. Schonungslos weiß Madeleine diese Schwächen zu nutzen, als sie dann den Spieß umdreht. 

Der erste Abschnitt hat mich betroffen gemacht, meine Wut geweckt, so wie Madeleine habe ich dann aber auch ihre Rache genossen…schonungslos!

Ein wirklich gelungener Roman, der mich gut unterhalten hat, auch wenn das Bankenwesen, die Welt der Oper und der Politik oft nicht ganz einfach zu ergründen waren. Anspruchsvolle aber gekonnte Unterhaltung!