Rezension

Mich konnte es leider überhaupt nicht überzeugen, mir war es zu oberfläch, zu unstimmig und etwas zu chaotisch.

Crystal Lake - Diagnose Liebe - Annabell Nolan

Crystal Lake - Diagnose Liebe
von Annabell Nolan

Bewertet mit 2 Sternen

Anabell Nolan – Crystal Lake, Diagnose Liebe

 

Im Crystal Lake Medical Center sind die Mitarbeiter engagiert, die Promis lassen sich behandeln, die Ärzte sind absolut fähig... und doch, wenn man genauer hinschaut, herrscht hier ein gewisses Chaos. Zum einen befasst sich die Klinikleiterin Allana McGinty mit einem Zeitungsartikel, der zu einem Problem werden könnte, da es hier um den Kollegen Dr. Bade geht. Zum anderen tritt Dr. Leena Summers in die Fußstapfen ihres Vaters und Großvaters als sie von Chicago zurück in ihre Heimat kommt, und nimmt eine Stelle als Ärztin an, wo sie sich schon gleich in ihren ersten Patienten verliebt, der Profisportler und auch noch verlobt ist.

 

Die Storys sind wie Fernsehepisoden einer frühenabendlichen Telenovela aufgebaut, die man nett lesen kann und als seichte Berieselung durchgehen lässt. Das meine ich absolut nicht böse, aber auf knapp 100 Seiten hat mich die Shortstory zwar unterhalten, aber ein Gefühl für die Protagonisten habe ich nicht bekommen können, da sie mir persönlich zu oberflächlich ausgearbeitet wurden und es ihnen an tiefgehenden Emotionen fehlt. Vielleicht ist das der Kürze des Romans geschuldet, vielleicht kommt da noch mehr, wenn man weitere Episoden liest, wie gesagt, es war nett, mir persönlich aber zu wenig, wenn man mal von den familiären Dramen und den vielen Ex-Beziehungen, Scheidungen und Verstorbenen sowie gestorbenen Beziehungen absieht.

Zwischenzeitlich wußte ich nicht, ob ich jetzt in der Vergangenheit von Leena oder von Allana war, weil sich ihre Geschichten irgendwie ähneln.

Dazu bekommen wir eine Vielzahl an Charaktere präsentiert, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht, noch im weiteren Verlauf eine Rolle spielen könnten.

 

Zum Schreibstil: locker, flüssig und leicht lesbar. Die Ausarbeitung der Schauplätze sind sehr detailliert, hier hätte ich mir mehr Feedback zu den Protagonisten gewünscht, die in vielen Dingen recht blass blieben.

Nehmen wir Leena, die Ärztin ist erst einen Tag da, hat direkt ihren Profisportler, der sich das Bein gebrochen hat, der wiederrum provoziert sie bis aufs Äußerste, sodass er bereits nach zwei (oder waren es drei) Tagen in ihr Büro geschlichen kommt, wo sie knutschen. Anmerkung: Er ist verlobt. Na gut, seine Angetraute ist ein geldbessesenes Miststück, aber das verleiht ihm jetzt auch nicht gerade Sympathiepunkte. Überhaupt ist hier medizinisch nicht sehr gut recherchiert worden, aber da es sich um einen fiktiven Roman handelt und ich zufällig aus der Materie komme, lassen wir das einfach mal unter den Tisch fallen.

Allana wirkte hier noch am sympathischsten, obwohl ich jetzt nicht unbedingt verstanden habe, warum uns als Leser die spannende Frage der Flurbemalung gleich mehrfach interessieren sollte.

Dann gibt es da noch Schwester Betty, die einerseits zuckersüß und total nett sein kann, aber auf der anderen Seite abweisend, kühl und distanziert. Scheinbar hat sie irgendein Geheimnis oder sie ist einfach nur überarbeitet.

Diese Frage wird sich vielleicht in den nächsten Episoden klären.

 

Ich hatte einen Roman erwartet, der eine gute Kombination aus Sportlerromanze und Arztroman ist. Außerdem hatte ich auf Emotionen und vielleicht ein bisschen Leidenschaft gehofft. Ein wenig Humor und knisterndes Prickeln wären schön gewesen, vielleicht sogar der eine oder andere Witz zum auflockern der Geschichte. Aber meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Ich habe schon andere Shortstorys gelesen, die mich mehr berühren, mehr faszinieren, mehr abholen konnten und wo ich mit den Protas mitgefiebert habe. Auch diese haben einen Cliffhanger und erzählen über mehrere Episoden eine Geschichte. Doch hier wirkt alles irgendwie unfertig, unstimmig und zu oberflächlich.

Es werden zu viele Handlungsstränge eröffnet, die nicht nachvollziehbar sind und in der Luft hängen, ja ich weiß, es sind Fortsetzungen geplant, …

Aber das ist nur meine persönliche Meinung und manchmal passt einfach die Chemie zwischen Leser und Buch nicht. Hier ist das wohl leider der Fall.

Ich bin mir sicher, dass es genügend Leser geben wird, die die Story toll finden werden und ich weiß, dass jeder Autor sein Herzblut in die Geschichten steckt.

 

Das Cover ist nett und passt zum Genre.

 

Fazit: Mich konnte es leider überhaupt nicht überzeugen, mir war es zu oberfläch, zu unstimmig und etwas zu chaotisch. 2 Sterne.