Rezension

Am Anfang zu langsam, am Ende zu schnell

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Bewertet mit 2 Sternen

Worum es geht: 

Chase Andrews stirbt und keiner glaubt an einen Unfall. Schnell sind sich alle einig das nur eine Person Schuld daran tragen kann: Kya.
Kya lebt in den Marschs. Das tut sie alleine, nachdem ihre Mutter abgehauen ist und ihre Geschwister sowie ihr Vater es der Mutter nach und nach gleichtun. Aber wirklich alleine ist man in den Marschs nicht.

Meine Meinung: 

In Rückblenden die eine Zeitspanne von 20 Jahren behandeln wird der Leser mitgenommen auf eine Reise durch Kyas Marschlandschaft. Es gibt kaum jemanden, der diese Reise nicht mochte. Nun steh ich mal wieder als Nörgler da, der das Buch als gefühlt einziger Mensch nicht mochte. 
Ich sag nicht, dass es schlecht ist. Ich sage, dass ich mich durchgekämpft habe. Irgendwann ist aber auch mal gut mit all dem Gefeders. Oder dem eigenem Hinterfragen. Kann sie ihm trauen oder nicht? Ständiges hin und her. Das ganze Kapitel mit der Katze braucht niemand (Und ich liebe Katzen). 
Das Buch habe ich im Zusammenhang eines Buchklubs gelesen und wir waren uns alle einig: Editing hätte gut getan. Mal locker 75 Seiten weniger von all den Beschreibungen, bisschen mehr Handlung. 
Nachdem man sich dann durch die erste Hälfte durchgequält hat, wird es aber auch besser. Die Handlung erscheint. Leider wird diese super schnell abgehandelt. Auf einmal sind ihr dann doch die Seiten ausgegangen. Der Kriminalaspekt kam mir wirklich zu kurz (und ich mag keine Krimis).
Vieles wird nicht erklärt. Warum der Vater verschwindet. Warum der Bruder nicht eher nach ihr schauen kam. Warum das Jugendamt nicht länger nach ihr gesucht hat. 
Die Geschichte war mir ausserdem zusehr Hollywood. Sie lernt lesen und wird eine berühmte Schriftstellerin zum Beispiel. Ich hab mich nur gefragt ob sie überhaupt ein Konto hat, für all ihr Geld.
Das Buch versucht den Eindruck zu erwecken als sei Kya ganz alleine im Marsch, dazu sei gesagt dass sie tägliche Hilfestellung hat. Ein Ehepaar kümmert sich die Jahre über sehr wohl um sie, und Tate, ein Kinderfreund, versucht ebenfalls ihr zu helfen. 
Das Ende war recht angenehm zu lesen, aber vor allem war ich froh, als es vorbei war. Vor allem die Gedichte waren echt schlimm. Habe ich irgendwann nur mehr übersprungen. 
Was Owens schafft sind Bilder zu erzeugen. Obwohl mich das Buch nicht motivieren konnte es zu lesen, und ich mich durch jede Seite zwingen musste, blieb mir viel in der Handlung im Gedächnis. Ich bin gut darin Bücher, die mich nicht itneressieren schnell zu vergessen. Ich hab nicht das Gefühl etwas vergessen zu haben, dabei habe ich das Buch Anfang Mai auf Englisch gelesen. Pluspunkt! 
Sehr Schade, aber ich bin sicher, das liegt nur an meinem (fehlenden) Geschmack. Millionen Menschen finden das Buch gut. Hört also nicht auf mich.