Rezension

Ein spannender und authentischer Kriminalroman

Schonungslos offen - Irene Matt

Schonungslos offen
von Irene Matt

Die Kriminalkommissarin Alexandra Rau wird an den Tatort gerufen, wo ein ermordeter Sinto aufgefunden wurde. Die Ermittlungen haben noch nicht so richtig begonnen, als kurz darauf ein junges vietnamesisches Mädchen spurlos verschwindet. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Taten, einige Hinweise deuten zumindest darauf hin und wecken in Alexandra Rau den verdacht, dass sie es mit einem Serientätet zu tun haben. Wie soll sie ihm aber auf die Schliche kommen, da es scheinbar keine Gemeinsamkeit bei den beiden Opfern gibt? Kann das junge Mädchen noch rechtzeitig aus den Fängen des Täters befreit werden? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Ich bin als Quereinsteiger in die Reihe um die sympathische Ermittlerin Alexandra Rau gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die Autorin Irene Matt erzählt die Geschichte in einem manchmal etwas nüchteren, dadurch aber auch sehr authentisch wirkenden Schreibstil, der hervorragend zu den Geschehnissen passt. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der außergewöhnliche Aufbau der Geschichte. Irene Matt schildert die Geschehnisse aus zwei Perspektiven. Die eine bietet authentisch dargestellte Ermittlungsarbeit und die andere gewährt einen tiefen Einblick in die gestörte Psyche eines Serientäters. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass die Ermittler gute Arbeit leisten, aber immer noch weit davon entfernt sind, dem Täter auf die Spur zu kommen. Das Buch entwickelte sich so für mich zu einem echten Page-Turner und es fiel mir immer schwerer den Kriminalroman aus der Hand zu legen. Auch das fulminante Finale kann mit einer nachvollziehbaren Auflösung überzeugen und rundet so einen richtig guten Kriminalroman gelungen ab.

Insgesamt ist "Schonungslos offen" ein sehr lesenswerter Kriminalroman, der sich Dank des raffiniert gestalteten Aufbaus und dem tiefen Einblick in menschliche Abgründe von der großen Masse des Genres positiv abhebt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.