Rezension

Anders als erwartet und leider nicht meins

Unendlich funkenhell - Michelle Schrenk

Unendlich funkenhell
von Michelle Schrenk

Bewertet mit 3 Sternen

Die Grundidee, von zwei Seelen, bestimmt sich auf ewig zu lieben und ein Fluch, bestimmt sie auf ewig zu trennen, fand ich unglaublich ansprechend und das wunderschön gestaltete Cover hat dann sein Übriges getan und dieses Buch durfte bei mir einziehen.
Die Hauptprotagonistin, welche wir in dieser Geschichte begleiten heißt Amy. Die junge Schülerin hat schon ihr Leben lang immer wieder Visionen von Liebespaaren aus vergangenen Zeiten. Als sie zufällig auf den mysteriösen Louis trifft, erstrahlt ein funkenhelles Leuchten und die Visionen werden lebendiger als je zuvor.

Das Buch ist ausschließlich aus der Sicht der weiblichen Hauptprotagonistin Amy geschrieben, so dass während des Verlaufs der Geschichte ihre Gedanken und Gefühle gut dargestellt werden. Trotzdem konnte ich nicht alles nachvollziehen, besonders bei ihren wirklich häufig naiv getroffenen Entscheidungen hätte ich anders gehandelt. Ihr männlicher Gegenpart, Louis, bleibt hingegen sehr undurchsichtig, geheimnisvoll und mysteriös.
Die Entwicklung der Beziehung der beiden jungen Menschen konnte ich so leider auch nicht nachvollziehen. Es war für mich nicht klar, wann und warum Amy Gefühle für den zunächst unfreundlichen Louis entwickelt hat. Zwar scheint Louis unglaublich gutaussehend zu sein, das scheint es am Anfang jedoch gewesen zu sein, Auch die Flirtgespräche konnte mich nicht überzeugen, manchmal musste ich mir wirklich ein Augenrollen verkneifen.
Dies war für mich das erste Buch der Autorin Michelle Schrenk und ich muss gestehen, dass mich der Schreibstil persönlich nicht wirklich überzeugen konnte. Ich hatte die gesamte Geschichte über das Gefühl nicht wirklich mittendrin zu sein, sondern aus weiter Ferne ein unbeteiligter Beobachter zu sein. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht wirklich mit den Charakteren mitgefiebert, mitgelitten und mitgefühlt habe. Auch kamen häufige Wortwiederholungen, wie beispielsweise heftig oder Er kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht woher, vor. Außerdem waren die Hinweise bezüglich der Auflösung wirklich sehr eindeutig, für meinen Geschmack schon zu eindeutig. Jedoch fügte sich für die Protagonisten alles nur sehr zäh zusammen.
Der Prolog, welcher in der Vergangenheit spielt, fängt sofort spannend, mysteriös und actionreich an - genau meine präferierte Mischung. Der Leser wird verwirrt zurückgelassen und schon schwirren die ersten Fragen im Kopf herum. Mit dem ersten Kapitel wird man als Leser mitten in die Geschichte reingeworfen und tappt mit Amy zusammen komplett im Dunkel. Der Spannungsbogen beginnt sehr früh und als Leser hat man unglaublich viele unbeantwortete Frage, die natürlich dazu führen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte und unbedingt weiterlesen will.
Ich hatte gehofft, dass mehr Zeitsprünge in dem Buch vorhanden sein würden, tatsächlich ist und bleibt der Prolog das einzige Kapitel, welches nicht in der heutigen Zeit spielt – hier bin ich einfach mit anderen Erwartungen an das Buch gegangen.
Bei der Auflösung hatte ich gehofft, dass mich die Autorin mit absolut unvorhersehbaren Wendungen und Ereignissen überrascht, was jedoch leider nicht der Fall gewesen ist. Insgesamt war die gesamte Geschichte sehr vorhersehbar. Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits stellen die kleinen eigenen Geschichten der Nebencharakter dar, welche nicht alle zuende geführt werden. So bleibe ich nach Beendigung des Buches noch mit unbeantwortet Fragen in Bezug auf Nebencharaktere zurück.

Abschließendes Fazit:
Mich konnte die Geschichte von Amy und Louis in Unendlich funkenhell: Du und ich durch alle Zeiten leider nicht vollständig von sich überzeugen. Durch den Klappentext sowie der Leseprobe bin ich mit anderen Erwartungen an das Buch gegangen. Da es sich um ein Buch aus dem Genre Kinder- und Jugendbuch handelt, denke ich, dass besonders ein jüngeres Publikum jedoch sehr viel Lesevergnügen mit dem Buch haben könnte.

Ergänzend möchte ich hier kurz eine Anmerkung bezüglich des Korrektorats einfügen, da mir beim Lesen sowohl Rechtschreib- als auch Formfehler aufgefallen sind, die den Lesefluss bei mir persönlich schon gestört haben und definitiv vermeidbar gewesen wären.