Rezension

2 Sterne

Auf See -

Auf See
von Theresia Enzensberger

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:

„Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein libertärer Tech-Unternehmer, hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt versinkt. In den Jahren seit ihrer Gründung ist der Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Yadas Vater fürchtet, sie könne das Schicksal ihrer Mutter ereilen, die vor ihrem Tod an einer rätselhaften Krankheit litt. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Klug, packend und visionär erzählt Theresia Enzensbergers großer Roman von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.“

 

Mein erstes Buch von Theresia Enzensberger war nun „Auf See“. Ihre Geschichte, mit utopischen/dystopischen Ausschweifungen, spielt in Seestatt, einer Stadt auf dem Wasser, fern ab vom Festland und der restlichen Zivilisation. Das Meer frisst alles auf, der Untergang droht und die Welt steht sowieso am Abgrund - alles Parts die direkt oder indirekt von Enzenberger beleuchtet werden. Unrecht hat sie mit ihrer Sicht ja nicht unbedingt aber die Umsetzung in ihrem Roman war schon arg an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig verschwurbelt. Ihre Protagonistin Yada führt uns, wie einst Arielle die Meerjungfrau nur eben mit recht viel Moss behaftet, durch diese Geschichte. Sie „erschien“ aus dem Meer und irgendwann war der Drang nach etwas Neuem da. Sie blieb für mich bis zum Schluss unnahbar, wobei auch dies bei der zweiten Protagonisten Helena der Fall war. Die Geschichte mit dem Orakel war dann einfach zu übertrieben für meine Begriffe. Einerseits liest der Leser hier Yadas Geschichte auf dem Wasser und eben Helenas Geschichte auf dem Festland. Beide Figuren sind völlig unterschiedlich von ihren Charakteren her und ähneln sich in keinster Weise außer jedoch diese eine Sache: dieses Insel-Ding bewegt beide Figuren immer wieder nur eben auf unterschiedlichste Weise. Enzensberger erzählt uns die beiden Leben eindringlich und letztlich sollen wir zum Schluss des Buches die Erleuchtung bzw. Zusammenhänge von beiden sehen. Die Geschichte zieht sich in die Länge und es braucht schon Durchhaltevermögen dafür um zu erfahren was es mit Yada und Helena auf sich hat. Ganz ehrlich, diese Sinnsuche war für meine Begriffe einfach nur mau.

Mein Fazit: Hier war mir einfach zu viel Melodramatik verpackt und diese ganze Untergangsstimmung zu viel des Guten. Die Idee der Seestatt ist dagegen vielleicht irgendwann Zukunft, wer weiß. 2 von 5 Sterne.