Rezension

2,5 Sterne für nette Idee mit gewöhnungsbedürftigem Stil

Holly. Die verschwundene Chefredakteurin - Anna Friedrich

Holly. Die verschwundene Chefredakteurin
von Anna Friedrich

„Holly – Die verschwundene Chefredakteurin“ ist der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe, deren erste Staffel sechs Bände umfasst. Simone Pfeffer ist neu bei Holly, der glamourösen Frauenzeitschrift, und hat gleich einen schweren Start. Zum einen wird sie als Change Managerin von der Verlegerin eingestellt – nicht gerade ein Job bei dem man allzu leicht Sympathien sammelt – und zum anderen verschwindet von einem zum anderen Tag die Chefredakteurin Annika Stassen. Keiner weiß was los ist, doch trotz Chaos versucht jeder erst einmal seine Arbeit zu erledigen.

Da es sich um den ersten Band einer Reihe werden sehr viele Personen und Handlungsstränge eingeführt, die auch am Ende vielfach noch ohne erkennbare Verbindung lose nebeneinanderstehen. Selbst wenn sich unter diesen Bedingungen nicht alles direkt klären kann, so war ich am Ende doch etwas ratlos: zu viele Personen, zu viele allein stehende Episoden. Ich hätte mir schon gewünscht, dass zumindest das ein oder andere ineinandergreift, dadurch wäre für mich der erste Band runder geworden. Durch die vielen Personen, die man alle noch nicht richtig kennenlernen kann, konnte ich zu keiner Figur eine Bindung aufbauen noch gab es für mich einen klar definierten Hauptcharakter, auch wenn Simone wohl diese Rolle einnehmen wird.

Störend fand ich auch manche Szenen in denen entweder nur aufgelistet wurde, welches Kleidungsstück welche Marke ist (das hätte man geschickter einbinden können) oder in denen es um die sexuellen Vorlieben von der ein oder anderen ging. Die letztgenannten Szenen machten auf mich eher den Eindruck als wolle man krampfhaft auf den Zug von „Shades of grey“ aufspringen. Sehr schade, das hätte es nicht gebraucht.

Abgesehen von der Handlung habe ich leider auch sehr mit dem Stil gehadert. Immer wieder wird eine Szene unterbrochen und eine sogenannte Kamera zoomt woanders hin. Mich hat die Perspektive der offenbar allwissenden Kamera immer wieder im Lesefluss gestört. Die Idee an sich finde ich nichtmals schlecht, die Umsetzung des Ganzen leider schon. Auch sonst schwankt der Stil ein wenig, was für mich eher unangenehm war und Holly zu einer nicht ganz so leichten Lektüre machte. Ob ein tieferer Sinn hinter dem Stil steckt kann ich nicht sagen. Jedenfalls war es für mich sehr gewöhnungsbedürftig und mühsam.

Immerhin, einige Szenen haben mich dennoch neugierig gemacht und nachdem ich den ersten Teil habe sacken lassen und in der Buchhandlung mal in den zweiten Teil rein gelesen habe, so werde ich Holly zumindest noch eine Chance geben.