Rezension

Gute Idee, nette Aufmachung, nicht ganz ausgereifte Story.

Holly. Die verschwundene Chefredakteurin - Anna Friedrich

Holly. Die verschwundene Chefredakteurin
von Anna Friedrich

Serie im Buchformat? – Klingt vielversprechend, scheitert aber, meiner Meinung nach, an der Umsetzung.

So schade das klingt, aber ich hatte mich eigentlich von vorn herein auf bestenfalls leichte Unterhaltungslektüre eingestellt. (Bücher mit sensationellem Coverdesign halten, meiner Erfahrung nach, eher selten was sie versprechen.)

Die Idee ist wirklich top: Es geht um Holly, das glamouröseste Frauenmagazin Deutschlands, um das Leben in der und um die Redaktion. Das Buch ist im Zeitschriftenstil aufgemacht und auch der Inhalt wird über mehrere Ausgaben hinweg monatlich veröffentlicht.

Das Endprodukt ähnelt jedoch eher einer gut gemachten Seifenoper. Handlung und Charaktere wirken oberflächlich. Obwohl es vermutlich beabsichtigt ist, dass der Roman sich wie ein Drehbuch lesen soll, hat mich gerade die Kamera als Erzähler beim Lesen eher gestört. Hinzukommt, dass der Sprachstil etwas abgestumpft und auch nicht immer unbedingt grammatikalisch korrekt ist.

Ich finde es wirklich schade, dass dieses Konzept, aus meiner Sicht, nur so halbherzig umgesetzt wurde. Natürlich kann man bei dem Preis nicht viel meckern, aber darum geht es bei einem guten Buch ja eigentlich nicht...

Ich denke, dass es bestimmt genug Leute gibt, denen Holly gefallen könnte, für mich ist es leider nichts. Mir fehlte irgendwie der Funke, der beim Lesen überspringt  und die Figuren auf den Buchseiten lebendig wirken lässt.