38 Jahre alt und aktueller denn je...
Bewertet mit 5 Sternen
Ich muss gestehen, dass ich aufgrund der Netflix- Serie den Roman lesen wollte und vorab sei gesagt: er ist ein Knaller wie die Serie.
In der Geschichte geht es um Beth, die plötzlich Vollwaise wird und in ein Heim kommt. Hier hat sie wenig Freude, bis der Hausmeister ihr Schach beibringt. Schnell merkt sie, dass das genau ihr Ding ist und kann sich so in andere Welten flüchten. Was wird ihr das Schachspiel bringen?
Das Besondere an dem Buch ist gewiss, dass es obwohl es vor 38 Jahren erschienen ist, sich immer noch tagesaktuell anfühlt.
Beth als Figur ist schon speziell und dennoch konnte ich mich gut mit ihr identifizieren, auch wenn ich bei Weitem nicht ihre Intelligenz besitze. Den Wunsch nach Rausch und Vergessen, sowie Druck von außen standhalten zu können, ist mir nicht unbekannt, wenn auch nie so exzessiv wie bei ihr. Mir hat vor allem gefallen, dass sie sich nicht dem Abgrund hingibt, was Mut und Stärke zeigt.
Das Heimleben erschien mir sehr authentisch beschrieben, bei den Schilderungen musste ich oftmals schlucken.
Das Schachspiel nimmt viel Raum ein, hat aber eher was von einem Kriegsschauplatz und ist nie langweilig. Ich bin kein Schachfan und fand es trotzdem spannend.
Fazit: Eine starke Frauenfigur, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ich bin mir unsicher, ob mich dieses Jahr noch ein Buch so fesseln kann wie dieses. Klare Leseempfehlung.