Rezension

Abenteuer Mirathasia

Gefangen im Riesenbuch (3) - Veronika Aretz

Gefangen im Riesenbuch (3)
von Veronika Aretz

Bewertet mit 5 Sternen

„...Das sollte wohl ein Witz sein! Bücher waren bloß beschriftete Seiten, die irgendjemand zusammengeheftet hatte...“

 

Im Hausaufgabenheft steht es Schwarz auf Weiß: Emily soll bis morgen ein Buch lesen. Die Aufgabe hat sie geschickt vor sich hergeschoben, denn sie findet Bücher langweilig. Plötzlich flimmert die Luft um sie herum und ehe Emily sich versieht, ist sie in einer unbekannten Welt, in der Stadt Mirathasia. Als ein Alarm losgeht, wird sie zu Boden gestoßen. Julian hilft ihr. Das aber sieht sie erst einmal anders, denn zusammen mit ihm ist sie in einem Riesenbuch eingeschlossen.

Die Autorin hat ein erneut spannendes Abenteuer in Mirathasia geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Sie ist ein Plädoyer für die Lust am Lesen.

Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Obiges Zitat stammt von Emily. Julian dagegen ist von Büchern begeistert.

Wenn sie den Ausgang aus dem Buch finden wollen, müssen sie zuerst herausfinden, warum sich das Buch geschlossen hat, denn das ist noch nie passiert. Auffallend ist, dass sich nicht nur die Bücher, sondern auch andere Einrichtungsgegenstände gegenüber Julian ganz anders verhalten als gegenüber Emily. Außerdem behauptet Julian, dass das Riesenbuch krank ist.

Als Leser darf ich Emily und Julian auf ihren Weg durch das Buch begleiten. Dabei erfahre ich eine Menge über die Entwicklung der Schrift und der Welt der Bücher. Nach und nach fasst Julian das Problem in Worte.

 

„...Und das nur, weil es so viele Menschen gibt, die nicht mehr richtig in ein Buch eintauchen können! […] Sie wissen nicht, wie schön es ist, mit den Protagonisten im Buch zu leiden oder aufzuatmen, wenn das Problem gelöst ist. Sie gucken nur auf ihr blödes Smartphone ...“

In jeder Zeile wird deutlich, dass Julian Bücher liebt. Er hindert Emily daran, sie zu beschädigen und trauert darum, dass mit dem Untergang des Buches viele Bücher verloren gehen.

Doch die Wanderung verändert auch Emily. Wie das gelingt? Dazu muss man das Buch lesen.

Eingebunden in die Handlung werden kurze Episoden aus den anderen Bänden von Mirathasia.

Etliche schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen veranschaulichen die Handlung.

Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie legt gekonnt die Finger in eine der Wunden unserer Zeit.