Rezension

Alles für die Rache

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld - Colleen Oakes

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
von Colleen Oakes

Bewertet mit 4 Sternen

Schon von Kindesbeinen an waren Thea und ihre Cousine Natalie unzertrennlich, ob beim Sport oder beim Faulenzen, sie waren stets zusammen. Doch dann geschieht das Unfassbare, bei einem Ausflug mit Freunden wird Natalie ermordet. Für Thea bricht eine Welt zusammen und als dann noch der mutmaßliche Mörder Natalies frei gesprochen wird, hat Thea nur noch eines im Sinn: Rache für Natalie. Als sie einen Umschlag erhält, in dem man ihr verspricht, eine Chance für ihre Rache zu bekommen, setzt Thea alles in Bewegung um Mitglied bei der Organisation der Black Coats zu werden. Diese Black Coats sind eine geheime Organisation, deren Ziel es ist, Frauen Rache und das Gefühl von Gerechtigkeit zu geben. Doch was passiert, wenn die Vergeltungsaktionen eskalieren?

Meine Meinung

Dieses düstere Cover hat mich magisch angezogen und ich war so neugierig auf die Umsetzung der Geschichte, dass ich dieses Buch einfach lesen musste.
Es liest sich sehr leicht, sehr flüssig und passt von daher schon sehr gut für die angedachte Zielgruppe ab vierzehn Jahren. Aber auch Jugendbuchleser werden hier eine spannende und unterhaltsame Lektüre erhalten.
Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog bei dem schnell klar wird, worauf dieser abzielt. Auch danach geht es gleich mit einem gewissen Tempo weiter, das es leicht macht, der Geschichte zu folgen. Die kleinen Racheaktionen, mit denen das Team Banner, welches rund um Anführerin Thea agiert, betraut wird, ließen mich zu Beginn noch denken, dass es den Opfern der Black Coats nur Recht geschieht. Zugegeben, das ganze wirkte ein kleines bisschen zu aufgesetz, bzw. zu konstruiert, sorgte aber definitiv für Spannung und hat mir gut gefallen. Doch so nach und nach beginnt sich hier herauszukristallisieren, dass Selbstjustiz nicht der richtige Weg sein kann. Autorin Colleen Oakes gelingt es auf jeden Fall, mich immer mal wieder mit geschickten Wendungen zu überraschen.
Eine Erzähler in dritter Person erzählt aus der Perspektive der jugendlichen Thea. Dadurch wird man zwar ein wenig mehr Beobachter, doch ich denke, dass sich gerade auch jüngere Leser mit der sehr sympathischen Protagonistin identifizieren können. Ich konnte mich leicht in deren Gedanken- und Gefühlswelt einfühlen und auch ihre Handlungen soweit nachvollziehen. Theas Geschichte macht betroffen, aber ihre Entwicklung hat mir gut gefallen. Zu dieser trägt vor allem der durch und durch nette Drew dazu, der mit seiner humorvollen Art einfach schon fast zu nett erscheint, um wahr zu sein.
Doch auch die weiteren Charaktere neben Thea bekommen ein passendes Bild und eine Geschichte, bei der man leicht versteht, warum sie sich zu den Black Coats hingezogen fühlen. Sie sind ein wenig klischeehaft, z. B. die schöne, aber zickige Mirabelle, aber sie passten hier alle sehr gut in die Geschichte und lassen den Leser nachdenken.

Mein Fazit

Auch wenn mir gerade in der ersten Hälfte vieles etwas zu konstruiert wirkte, hatte ich doch nie das Gefühl, nicht weiterlesen zu wollen. Gerade jüngere LeserInnen bekommen hier Figuren, mit denen sie sich identifizieren können und auch die Spannung und die Action kommen nicht zu kurz. Durch einen schnellen und flüssigen Schreibstil und einem recht hohen Tempo, fliegen die Seiten des Buches nur so beim Lesen vorbei. Mir hat Theas Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.