Rezension

Großartiges Jugendbuch über Gratwanderung zwischen Gerechtigkeit und Rache

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld - Colleen Oakes

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
von Colleen Oakes

Bewertet mit 4 Sternen

Thea, einst an der Schule wegen ihrer sportlichen Leistungen eine anerkannte wie beliebte Schülerin, kann nach dem gewaltsamen Tod ihrer innig geliebten Cousine Nathalie, mit der sie die Begeisterung fürs Laufen teilte, nicht verkraften. Sie kapselt sich ab, wird zur Außenseiterin. Doch dann stellt sich ihr die Chance in einem Geheimbund für Mädchen die Rache an gewalttätigen Männern nehmen mitzumachen…..

Thea ist eine gelungene Hauptfigur. Die Trauer und den Schmerz, den sie durch den Tod ihrer Cousine empfindet, fand ich sehr gut wiedergegeben. Aber auch ihre Entwicklung zum verantwortungsbewussten Mitglied von Team Banner konnte ich beim Lesen nachempfinden, weil es Stück für Stück und damit glaubhaft erfolgte. Anfangs hätte ich ihr die Rolle als Teamleiterin gar nicht zugetraut. Sie ist ihr aber voll gerecht geworden.

Das Lesen hat mich auch nachdenklich gestimmt: Wie weit darf man gehen, um Gerechtigkeit zu erreichen? Ab welchem Zeitpunkt setzt man sich selbst damit ins Unrecht? Können sich Menschen durch grausame Strafe zum besseren Menschen ändern? All das ist mir durch den Kopf gegangen. Ich denke, auch Thea musste sich all diesen Fragen während ihrer Mitgliedschaft bei den Black Coats stellen. In meinen Augen hat sie dabei die richtigen Schlüsse gezogen.

Auch wenn ich sicher mit 60+ nicht unbedingt zur Zielgruppe dieses Romans gehöre, hat mir dieses Buch doch gefallen. Die Kampf- und Ausbildungsszenen, was die Mädels da aushalten mussten und konnten, fand ich etwas übertrieben, aber sonst hat es mit sehr gut gefallen. Besonders die Entwicklung der 5 Banner-Mädchen, jede ein Individuum mit besonderen Fähigkeiten, zu einem geschlossenen Team fand ich super dargestellt. Somit gibt’s von mir auch 4 Lese-Sterne.