Rezension

außergewöhnlich - eine Frau sucht ihren Mörder

Das Mörderarchiv -

Das Mörderarchiv
von Kristen Perrin

Bewertet mit 5 Sternen

Die Farben und Aufmachung des Covers spiegeln den Inhalt des Krimis perfekt wieder. Das Meeresgrün für die in der Tiefe verborgenen Geheimnisse und pink für die Egozentrik von Tante Frances. Die Prägeschrift erinnert an die Blindenschrift, man ist blind bis man den Mörder gefunden hat. Das Cover ist absolut gelungen. Auch die Habtik des Buches bewerte ich positiv. Durch die Größe liegt das Buch gut in der Hand und durch die große Schrift lässt es sich angenehm lesen. (für mich hat das Buch etwas knuddeliges). Die kurzen Kapitel vermitteln einem das Gefühl, dass man schnell vorankommt. Auch weil ein Erzählstrang in kursiv gedruckt ist, lassen sich die beiden Ich-Erzähler, Tante Frances und ihre Grossnichte Annabell leicht unterscheiden. Meine Kritik gilt der Wortwahl z. Bsp. weggeschmissen anstatt weggeworfen. Zum Inhalt. Alles nimmt seinen Anfang als die Dynamik der Gruppe, der auch Frances angehört, ins Negative abdriftet. Das verleitet Frances dazu, die Vorhersehung einer Wahrsagerin mehr als ernst zunehmen und sie zu ihrer Obsession zu machen. Sie legt das Mörderarchiv an und führt Tagebuch. Nach Jahrzehnten besucht Annabell ihre Großtante Frances, auf deren Einladung hin, leider ist die Tante bei ihrer Ankunft bereits tot. Um ihr Zuhause in London, in dem sie mit ihrer Mutter lebt, und das zur Erbmasse gehört, zu erhalten, lässt sie sich auf die Mördersuche ein. Bei ihren Ermittlungen kann sich Annabell nur auf ihren Instinkt und das Mörderarchiv ihrer Tante Frances verlassen. Mit jeder neuen Information die Annabell und ihre Kontrahenten erhalten, bekommt der Fall eine neue Perspektive und wird mehr und mehr undurchsichtig. Für mich war das so spannend, dass ich die letzten 2/3 des Buches in einem Rutsch gelesen habe. Über Mord, Mörder, Motivation wird man bis zuletzt im Dunkeln gelassen. Die Auflösung des Falls ist eine wirkliche Überraschung. Zum Schluß gibt es noch ein Stück Psychologie über Obsessionen und ihre Folgen. Leider war Tante Frances von Anfang an Opfer widrigen Umstände. Aber ohne eine Obsession gäbe es diesen Krimi nicht und das wäre wirklich schade. In seinem Aufbau ist dieser Krimi außergewöhnlich, äußerst spannend und hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Er ist lesenswert für jung und alt und erhält von mir die volle Punktzahl.