Rezension

Sehr gut - trotz einiger Schwächen

Das Mörderarchiv -

Das Mörderarchiv
von Kristen Perrin

Bewertet mit 4 Sternen

Frances Adams wurde mit 17 Jahren von einer Wahrsagerin prophezeit, daß sie eines Tages ermordet werden würde. Sie nahm dies sehr ernst, wurde deshalb als Spinnerin abgetan. Doch 60 Jahre später ist sie tot - sie wurde tatsächlich ermordet. Um ihr Erbe gibt es nun einen Wettstreit, denn Frances hat verfügt, daß derjenige, der ihren Mord aufklärt, alles erbt. Ihre Großnichte Annie ermittelt nun mit Hilfe des von Frances angelegten Mörderarchives nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen ihre Mitstreiter. Wem im Dorf Castle Knoll kann sie überhaupt trauen?

"Das Mörderarchiv" von Kristen Perrin ist ein typisch britischer Krimi im Stile von Agatha Christie. Er kommt komplett ohne blutige Szenen aus, lebt von der Ermittlungskunst der Charaktere und deren Undurchschaubarkeit. Denn man weiß nie, wem man hier trauen kann. Außer Annie steht hier jeder unter Verdacht, man erhält immer neue Details, durch die neue Spuren gelegt werden und wirklich schlau wird man aus niemandem. Die Handlungsweisen der Charaktere tragen auch nicht gerade dazu bei, daß jemand für unschuldig gehalten werden kann. Dies macht diesen Krimi auch ohne Action unheimlich spannend. Sehr interessant sind die Kapitel aus Frances Tagebuch. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche Zeitebene ich hier interessanter fand. Ein kleines Manko sind ein paar unlogische Szenen, z. B. beim Rätsel um die Kombination des Zahlenschlosses. Irgendwie fehlen da für mich ein paar Zahlen. Auch der Schluß, der ziemlich rasant ging, ließ bei mir die Frage aufkommen, wie Annie auf diese Lösung gekommen ist. Dies wurde für mich einfach zu oberflächlich beschrieben und zu schnell abgehandelt. Kristen Perrin schreibt auf angenehme Weise, vermittelt dabei britische Wohlfühlatmospäre. Man kommt von diesem Buch gar nicht mehr los. Ich habe mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und empfehle es gern weiter!