Rezension

bizarre Mordserie mit Längen

Engelskalt - Samuel Bjørk

Engelskalt
von Samuel Bjørk

Hinter dem Pseudonym Samuel Bjørk steht der norwegische Autor, Dramatiker und Singer-Songwriter Frode Sander Øien. Er wurde 1969 geboren, schrieb im Alter von 21 Jahren sein erstes Bühnenstück und veröffentlichte seitdem zwei hochgelobte Romane sowie sechs Musikalben. „Engelskalt“ ist sein erster Thriller. Derzeit lebt und arbeitet er in Oslo.
Der Thriller von Samuel Bjørk ist im April 2015 beim Goldmann Verlag erschienen.

Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und um den Hals ein Schild trägt mit der Aufschrift "Ich reise allein". Holger Munch bekommt den Auftrag seine ehemalige Kollegin Mia Krüger für diesen Fall zu gewinnen. Diese hat sich auf die Insel Hiltra zurückgezogen um Ihrem Leben ein Ende zu setzen. Als er ihr die Bilder des toten Mädchen zeigt, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde. Es lässt darauf schliessen, dass es nichr bei dem einem Opfer bleiben wird. Holger Munch nutzt diese Info um selbst wieder als Ermittler der Sonderkomission tätig zu sein....

 

Der Thriller beginnt mit der Entdeckung des ersten Opfers. Danach werden uns die Protagonisten Mia Krüger und Holger Munch präsentiert.

 

Mia hat sich auf eine Insel zurückgezogen und will sich dort in aller Ruhe das Leben nehmen. Über den Tod ihrer Schwester und einem Ereignis bei ihrem letzten Fall, kommt die geniale Ermittlerin nicht hinweg. Holger Munch weckt mit den Ermittlungsakten ihr Interesse und holt Mia zurück ins Team. Gemeinsam versuchen sie dem Serienmörder auf die Spur zu kommen.

 

Der Schreibstil ist eigentlich gut gewählt und auch die Sprache ist verständlich. Das Buch könnte man schnell durcgelesen haben, aber wegen der ständigen Wiederholungen verliert man leicht die Lust und lässt sich viel zu leicht ablenken. Das die Schwester von Mia tot ist und sie der Verlust hart getroffen hat, hat man schon bei der ersten Erläuterung begriffen. Genauso hat man auch begriffen, dass Munch die Scheidung von seiner Frau und den damit verbundenen Konflikt zu seiner Tochter nicht verdaut hat. Diese Punkte sind immer wieder Thema in diesem Buch.

 

Der Thriller wird in vielen Handlungsträngen erzählt, damit wird man immer wieder auf eine falsche Fährte gelenkt. Dieses ist positiv zu sehen, da damit die Spannung etwas aufrecht gehalten wird.

 

Nicht Schlüssig ist der Charkter Mia Krüger. Sie mag zwar mal richtig tough gewesen sein, aber mit Ihren Selbstmordplänen ist sie viel zu labil um an einem solchen Fall zu arbeiten und jeder ihrer Kollegen sollte es eigentlich erkennen können.

 

Wir haben hier einen Thriller, bei dem es um eine bizarre Mordserie geht. Man wird aber sehr oft mit der Gefühlswelt von Mia Krüger und Holger Munch konfrontiert. Das lässt einen schnell die Lust verlieren. Aber wenn man sich da durchgekämpft hat, wird man doch vom Täter überrascht sein. Meines Erachtens ist es ein Buch das man lesen kann, aber es eben auch kein „Must Have“.