Rezension

Nur der Titel überzeugt

Engelskalt - Samuel Bjørk

Engelskalt
von Samuel Bjørk

~~Ein Spaziergänger findet im Wald die Leiche eines Mädchens. Sie wurde in Puppenkleidern erhängt und trägt ein Schild um den Hals: "Ich reise allein". Holger Munch wird mit den Ermittlungen betraut und holt sich Hilfe bei seiner alten Kollegin Mia, die sich nach einem privaten Schicksalsschlag auf eine einsame Insel zurückgezogen hat, um sich auf ihren Selbstmord vorzubereiten.

Aber Mia lassen die Bilder des toten Mädchens nicht mehr los und sie entdeckt ein Detail, das bisher übersehen wurde. Dem Mädchen wurde die Zahl "1" in den Fingernagel geritzt. Ein Zeichen dafür, dass es weitere Morde geben wird?

Holger Munch, ein ständig rauchender Nerd und ein durchaus fähiger Ermittler war durchaus sympathisch, aber manchmal etwas hilflos. Seine Kollegin Mia, die entweder auf Alkohol oder Tabletten war, konnte mein Leserherz nicht gewinnen. Einzig und allein der zweite Nerd, Gabriel, war erfrischend. Er wurde neu ins Team um Holger und Mia berufen.

Leider konnte "Engelskalt" insgesamt nicht überzeugen. Ein Schreibstil (oder lag´s an der Übersetzung?), der mich verwirrt hat, sodass ich Sätze teilweise zweimal lesen musste, um sie zu verstehen. Außerdem wurde ständig wiederholt: Entweder ein Handlungsstrang nochmal kurz erzählt, weil man lange nichts mehr davon gelesen hat, aber auch im direkten Gespräch.

Auch die Spannung und Emotionalität habe ich vermisst: Das Buch lies sich immer wieder leicht aus der Hand legen und ich musste mich zum Schluss fast überwinden, weiter zu lesen.

Da konnten auch die letzten 50 Seiten, die einem Thriller ansatzweise gerecht werden konnten, die Längen der vorherigen Seiten nicht wett machen. Einzig und allein die Beantwortung der Frage "Wer war´s?" hat mich überrascht.

Leider keine Leseempfehlung!