Rezension

Bridgerton meets Gegenwart

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse -

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
von Anna Helford

Bewertet mit 3 Sternen

„Season Sisters“ ist eine vierteilige Reihe um die Schwestern der Familie Season. Diese heißen Spring, Summer, Autumn und Winter. Lustig und lächerlich gleichzeitig. Schande über die Eltern, die ihren Kindern so alberne Namen verpasst haben.
Band 1 „Frühlingsgeheimnisse“ handelt – wie man sich denken kann – um Spring Season.

In der Gegenwart begleiten wir Spring, wie sie sich mit der Seniorin Sophia anfreundet und deren Familiengeheimnisse lüftet. Dabei trifft Spring auf ihre Jugendliebe Ethan. Mit der Gegenwartshandlung habe ich mir schwer getan. Der Schreibstil ist sehr theatralisch, die ganze Handlung kam mir vor wie ein Kammerspiel, dass völlig überzogen ist. Augen werden weit aufgerissen, Tränen rinnen über die Wangen und alle sind übertrieben verständnisvoll und großzügig. Niemand würde sich im richtigen Leben so verhalten und sei die erste Verliebtheit noch so groß. Wer investiert mal eben ein paar Millionen, nur weil er seinen Jugendschwarm wieder getroffen hat.

Deutlich besser gefallen hat mir die Vergangenheitshandlung. Die ist zwar genauso überspannt, aber zu einer Geschichte, die um 1870 spielt, passt der Schreibstil besser. Bridgerton Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Ein herrschaftliches Anwesen, eine große Liebesgeschichte, eine arme Krankenschwester und intrigante, zu allem entschlossene Widersacher. Ich fand die Geschichte um Daphne und Frederic sehr spannend, eigentlich sogar 5 Sterne (und die Gegenwart 3 Sterne) aber gegen Ende wird es wirklich so dermaßen übertrieben, selbst wenn man alle Augen zudrückt, kann man sich so etwas nicht mal annähernd vorstellen.

Ich habe noch nicht abschließend entschieden, ob ich die Reihe weiterlese. Die Klappentexte klingen gut, aber eine Leseprobe am Ende des Buches verrät bereits, dass der Schreibstil wieder genauso unnatürlich ist. Dafür muss ich in der richtigen Stimmung sein.