Rezension

Charmantes Geisterbuch

Sunshine Girl - Die Heimsuchung - Alyssa Sheinmel, Paige McKenzie

Sunshine Girl - Die Heimsuchung
von Alyssa Sheinmel Paige McKenzie

Sunshine zieht gemeinsam mit ihrer Adoptivmutter nach Washington State. Doch das Haus, das sie gemietet haben kommt Sunshine von der ersten Sekunde an gruselig vor. Und tatsächlich häufen sich mysteriöse Vorfälle rund um das Haus und um Sunshine. Zudem zieht sich ihre Mutter immer weiter von ihr zurück. Gemeinsam mit ihrem Klassenkameraden Nolan beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Eines ist von Anfang an klar. „Dieses Haus ist gruselig.“ Dem einleitenden Satz scheint das gesamte Buch treu zu bleiben, denn alles dreht sich um den Spuk in dem Haus, in das Sunshine und ihre Mutter einziehen. Der Leser ist folglich schon nach wenigen Seiten in der Geschichte angekommen, da sich nicht mit seitenlangem Vorgeplänkel aufgehalten wird. Toller Start! Sunshine, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, erscheint nach wenigen Seiten sympathisch und ein wenig speziell. Ihre kleinen schrulligen Eigenheiten entlockte mir das ein oder andere Lächeln. Mit ihrem Faible für Second Hand Klamotten und Einhörner stellt sie sich dem Leser gleichermaßen als liebenswert, aber auch ein bisschen durchgeknallt vor. Man mag sie und ich habe sie gerne das gesamte Buch hindurch begleitet. Auch ihre Mutter ist zu Anfang die „coole Mum“ und Sunshines beste Freundin, bevor sie sich in ihr Schneckenhaus zurückzieht. Auch Nolan, als Sunshines Klassenkamerad und Love Interest ist ziemlich einprägsam. Er trägt immer eine alte Lederjacke, und was noch wichtiger ist, er glaubt an das übernatürliche. Eigentlich das perfekte Team für ein gruseliges Abenteuer! Die Spannung baut sich allmählich auf. Ein Einhorn steht nicht auf seinem Platz, ein Spielfigur wurde verrückt. Nässe, dort wo sie nicht sein sollte. Mit solchen kleinen, subtilen Dingen versuchen die Autoren der Geschichte Spannung zu verleihen und den gewissen Gruselfaktor zu geben. Die Spannung ist vorhanden. Das Buch hat Potential dazu in den Händen interessierter Leser (wie mir), ein echter Pageturner zu werden! In meinem Falle flogen die Seiten nur so dahin. Doch der gewisse Gruselfaktor, auf den der Titel des Buches ja doch hoffen lässt, blieb leider aus. Nolan und Sunshine ermitteln was das Zeig hält und gegen die Zeit, während die unheimlichen Erlebnisse immer seltsamer werden, was der Spannung noch einmal einen zusätzlichen Kick gibt. Zudem schaltet sich von Zeit zu Zeit ein weiterer, unbekannter Erzähler ein, der mich unweigerlich über die Identität der geheimnisvollen Person rätseln lies. Der Schreibstil der Autoren ist angenehm und einfach zu lesen. Da für den Roman die Ich-Perspektive gewählt wurde, erlebt der Leser die Gedankengänge von Sunshine hautnah mit, die nicht selten nur allzu sarkastisch sind und mir persönlich so manches Mal ein Schmunzeln entlockte. Positiv muss ich auch noch die Anspielungen auf andere reale Dinge erwähnen. Wenn Dr. Hoo erwähnt wird, wird der Leser dezent darauf hingewiesen, dass die Geschichte ja in unserer Realität spielt und vielleicht genauso irgendwo stattgefunden haben könnte. Alles in allem halte ich mit dem Buch einen spannenden Page-Turner in der Hand mit einer nicht zu kitschigen Lovestory, was ich als sehr positiv empfinde. Der Gruselfaktor kam für meinen Geschmack etwas zu kurz, weswegen die Geschichte rund um Sunshine von mir gute vier Sterne erhält. Der Roman scheint der erste Band einer Reihe zu sein.