Rezension

Der 2. Fall für Nina & Daniel

Invisible
von Ursula Poznanski Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Einem Opfer wurde brutal der Kopf mit einem Baseballschläger eingeschlagen, ein Arzt sticht während der OP dem Patienten ins Herz und ein anderer wird mit unsagbar vielen Messerstichen ermordet.
All diese Fälle hatten verschiedene Täter. Was sie alle gemeinsam haben? Sie kannten ihre Opfer nicht. Zu der Tat wurden sie von der unbändigen Wut getrieben, die von jemandem ausgelöst wurde, den sie ebenfalls nicht kennen und der ein perfides Spiel spielt. 

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist sehr realistisch und deutlich. Wer also nicht auf genaue Schilderungen steht, der wird schon beim Anfang des Buches schlucken müssen. 

Ich wurde von Anfang an mitgerissen. Gerade, als sich herausstellte, dass die Täter ihre Opfer gehasst haben, ohne sie zu kennen. Wie tief muss dieser Hass gewesen sein, um einem Menschen das anzutun und ihn nicht mal zu kennen?
Für mich stand von Anfang an fest, dass irgendeine unsichtbare Macht die Täter dazu angestiftet haben muss. Auch der Titel des Buches hat mich bei meiner Idee unterstützt.

Nina Salomon und Daniel Buchholz bekommen hier ebenfalls wieder den Fall, wer Anonym gelesen hat, ist mit diesen Beiden ja schon vertraut. Daniel war am Anfang ziemlich unkonzentriert. Spürbar war, dass ihn etwas bedrückte und mit der Zeit fiel dies auch Nina auf. Als dann die kleinen Details mit Isabel rauskamen war mir sofort klar, dass sie nichts Gutes im Schilde führt. Allerdings scheint das nicht alles zu sein, was ihn bedrückt, denn auch auf die Flirtversuche eines Kollegen mit Nina reagiert er sehr empfindlich. 
Die beiden Ermittler waren wieder sehr gut ausgearbeitet. 
Auch die Nebenfiguren, die anderen Kollegen, oder die Hinterbliebenen haben ein klares Gesicht und eine kleine Geschichte bekommen. Durch die vielen Morde, die passiert sind, gab es da auch viele Personen und manchmal bin ich mit den Namen und dem dazugehörigen Hintergrund durcheinander gekommen. 

Die Thematik des Buches, die zum Ende hin aufgelöst wurde fand ich sehr spannend! Leider,leider würde ich sogar glauben, dass sowas möglich ist. Nicht bis hin zum gezielten töten lassen von Menschen, aber Hass auf jemanden schüren, ohne denjenigen zu kennen kann ich mir in der heutigen Zeit sehr gut vorstellen. Was doch auch recht schade ist. 

Allerdings ,und dafür gibt es einen Stern Abzug, hat mich die Herangehensweise etwas verwirrt.
Da kamen immer wieder diese Morde, doch es hat auch das Privatleben von den Ermittlern eine große Rolle gespielt. Was mich gar nicht groß gestört hätte, wenn ich es nicht als Hauptgeschichte empfunden hätte. Die Morde und das Aufdecken kamen für mich irgendwie an zweiter Stelle. Daher fand ich es ab der Mitte auch ein bisschen langatmig, für einen Thriller, der so gut anfing, habe ich mir da etwas mehr Spannung erhofft.

Dennoch hat mich dieses Buch gut unterhalten. Ich vergebe 4 von 5 Sterne.