Rezension

Der tote Mann und das Meer

An der Mordseeküste - Lotte Minck

An der Mordseeküste
von Lotte Minck

Bewertet mit 5 Sternen

== Über die Autorin: ==

Lotte Minck ist von Geburt halb Ruhrpottgöre, halb Nordseekrabbe. Nach 50 Jahren im Ruhrgebiet entschied sie sich, an die Nordseeküste zu ziehen. Ihre Heldin Loretta Luchs und alle Personen in Lorettas Universum sind eine liebevolle Huldigung an Lotte Mincks alte Heimat, die sie immer gern besucht. (quelle: amazon.de)
 

== Inhalt: ==

Nordseestrand, Wattwandern und Möwengeschrei: Loretta macht zusammen mit ihren Freunden Urlaub am Meer. Als Ehrengäste nehmen sie an einer Foto-Vernissage teil - und lassen natürlich auch die anschließende Party nicht aus, bei der kräftig gefeiert wird. Am nächsten Morgen findet Loretta einen toten Mann, ausgerechnet in ihrer Strandburg. Noch schlimmer: Es ist der unsympathische Typ, mit dem sich ihr Kumpel Frank am Vorabend angelegt hat. Und leider kann sich Frank an nichts erinnern. Klar, dass er jetzt der Hauptverdächtige ist. Loretta setzt alle Hebel in Gang, um seine Unschuld zu beweisen. Doch der friesische Kommissar lässt sich so leicht nicht von seiner Meinung abbringen. - Rasant, herzlich und sehr komisch! Im dritten Band der Loretta-Luchs-Reihe läuft die Protagonistin wieder einmal zu Hochform auf.

== Das Cover: ==

Würde man nur das Cover sehen, könnte man meinen, dass es sich einfach um einen Unterhaltungsroman handelt, aber gepaart mit dem Titel weiß man auf dem ersten Blick: Hier erwartet einem ein humoristischer Kriminalfall!!!

Sehr sehr schön ... ich mag gezeichnete Cover und - Leiche hin oder her, von der ja nur noch die Beine hinter der Sandburg hervorschauen - macht es Lust auf einen Nord- ähm Mordseeurlaub!

== Eindrücke: ==

Was eine Krimödie ist? Na, eine kriminalistische Komödie bzw. ein komödiantischer Krimi. Irgendwie hat mich diese Art von Krimi und auch die Art, wie dieser Roman verfasst ist an meine heißgeliebte Pippa Bolle erinnert, die oftmals unfreiwillige Ermittlern aus den Auberach & Keller Krimis und siehe da: Lese ich doch zufällig, dass die Autorin unter einem anderen Pseudonym eine Hälfte dieses Autorenduos ist.

In dieser Krimödie lernen wir Loretta Luchs kennen, die just schon zu Beginn der Handlung während einer Wattwanderung an der Nordsee einen Toten hinter einer Sandburg findet. Dieser Tote ist kein Geringerer als Julius Mühling, den sie zuvor als Sponsor einer Galerie bei der Vernissage ihrer Freundin Maria kennen gelernt hatte. Da ihr guter Freund Frank zuvor mit diesem aneinander geraten war und nach einem deftigen Rausch sich auch gar nicht mehr recht an das Geschehene erinnern kann, wird er für die ermittelnde Polizei natürlich als Hauptverdächtiger gehandelt. Um Frank wieder reinzuwaschen, beginnt Loretta als gezwungenermaßen Privatermittlerin den Fall selbst aufzurollen und gemeinsam mit ihren Freunden den tatsächlichen Mörder zu finden und prompt taucht noch eine Leiche auf….

Diese Ruhrpott-Krimödie mit ihrem trockene Humor und Loretta als Protagonistin ließen meine Lachmuskeln kaum mehr erschlaffen. Ich habe mich den gesamten Roman über köstlich amüsiert und mit Loretta ermittelt.
Ich war nicht nur Leserin, sondern mittendrin und ganz nah dabei an den den Geschehnissen. Und immer wieder der unglaublich liebenswerte Ruhrpott-Dialekt. Aber auch der Lokalkolorit der Nordsee wehte mir förmlich um die Nase.

Der Schreibstil ist herrlich amüsant und witzig-spritzig. Die 27 angenehm kurzen und kurzweiligen Kapitel lasen sich wie im Flug. Die 295 Seiten waren viel zu schnell vorüber. Auf der letzten Seiten findet sich noch ein Back-Rezept für "Ostfriesischen Teekuchen", den ich am Wochenende doch gleich mal Nachbacken werde!

Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen, weil ich mich so herrlich unterhalten und amüsiert gefühlt habe.

© esposa1969