Rezension

Dicht erzählter und spannender historischer Roman über zwei Schwestern

Das schwarze Gold des Südens -

Das schwarze Gold des Südens
von Tara Haigh

Bewertet mit 4 Sternen

Die Schwestern Amalie und Elise könnten unterschiedlicher nicht sein:
Während Elise mit ihrer großen Liebe nach Paris durchbrennt, heiratet Amalie aus Pflichtbewusstsein für das väterliche Lakritz-Unternehmen einen Mann, den sie nicht liebt.
Während Amalie im heißen Kalabrien alles für das Fortbestehen des Unternehmens tut, verliebt auch sie sich in den falschen Mann…

Meine Meinung:
Ich war von Anfang an in der Geschichte gefangen, da sie sehr lebendig im Wechsel aus der Sicht der Schwestern Amalie und Elise erzählt wird. Richtig Fahrt nahm die Geschichte auf, als Amalie nach Italien reiste – erst nach Venedig, dann nach Kalabrien – und Elise sich gleichzeitig in Paris einlebt. 
Die Schauplätze werden unglaublich eindringlich und authentisch dargestellt, so dass man sich als Leser(in) zur Eiffelturmbaustelle oder in eine Patisserie oder ins heiße und unwirtliche Kalabrien versetzt fühlt. Hieran merkt man auch die unglaublich fundierte Recherche der Autorin, die z.B. zeit- und ortstypische Getränke (wie „Coca“ in Paris aus aufgelöstem Lakritz mit Zitrone) immer wieder erwähnt.

Sehr gut gefallen hat mir auch das Thema Lakritz, das im Mittelpunkt des Romans steht, denn ich habe hierüber viel Neues lernen können und es zieht sich durch die Geschichte wie ein roter Faden. 

Darüber hinaus hat die Geschichte einen sehr gelungenen Spannungsbogen. Ich wurde immer wieder mit überraschenden Wendungen konfrontiert, die aber alle durchaus nachvollziehbar und nicht überzogen waren. 
Dazu passend entwickeln sich die beiden so unterschiedlichen Schwestern auch sehr glaubwürdig im Laufe des Romans, was mir sehr gut gefallen hat. 

Am Ende werden alle Fäden zusammengeführt und man bleibt als Leser(in) mit einem guten Gefühl zurück. Wirklich eine runde Sache! 

Fazit:
Wer spannende und fundiert recherchierte historische Romane mit authentischen Figuren mit Entwicklungspotential mag, ist hier genau richtig. Darüber hinaus hat mich beim Lesen dank der tollen Schauplätze auch das Fernweh gepackt!